Finale zum Mitsingen Orchester des Musikvereins Dietesheim begeistern

Das Vororchester machte den Anfang. Die jungen Musiker zeigten etwa beim Klassiker „Proud Mary“ ihr Können. Foto: Mangold

Mühlheim (man) – Das Weihnachtskonzert des Musikvereins Dietesheim ist ein gesellschaftliches Großereignis im Ort, Moderator Thomas Uhl begrüßte unter anderem Bürgermeister Daniel Tybussek und Landrat Oliver Quilling. Der Saal der Willy-Brandt-Halle war voll besetzt.

Zunächst spielten die jungen Mitglieder des Vororchesters unter der Leitung von Jaroslav Micka bei „Arocknophobia“ von Steve Hodges einander die Melodiebögen zu. Das nächste Stück interpretierten Sangeshelden wie Elvis Presley und Tina Turner zum Evergreen: Proud Mary von John Fogerty. Der Refrain „rollin’ on the river“ wirkt wie eine Steilvorlage für den Nachwuchs, sich besonders ausdrucksstark in die Takte zu legen.

Thomas Uhl könnte Recht haben, wenn er vermutet, manche Filme hätten ihre Popularität vor allem der Musik zu verdanken. Der italienische Regisseur Sergio Leone klopfte sich wohl gleich mehrmals auf die eigenen Schultern, seinen Landsmann Ennio Morricone für die Musik seiner Filme engagiert zu haben. Bei „Spiel mir das Lied vom Tod“ hört fast jeder innerlich das Sekundintervall der Mundharmonika.

Trompeter Stefan Bodensohn

Das Jugendorchester präsentierte bei seinem ersten Stück eine Art musikalisches Portrait von Morricone mit den typischen Moll-Einlagen des Komponisten und den elegischen Passagen, die nicht nur die Tenorhörner frei ausspielten. Solistisch dürfen sich bei „Children of Sanchez“, dem Soundtruck von Chuck Mangione zum gleichnamigen Film von 1978 mehrere präsentieren. Mit natürlicher Musikalität bläst Stefan Bodensohn. Der junge Trompeter entlockt dem Flügelhorn auf professionellem Niveau einen runden, angenehm weichen Ton.

Vor dem ersten Auftritt des Hauptorchesters unter Frank Winkler erzählt Uhl die Geschichte, wie Giuseppe Verdi das Metier wechseln wollte, als seine Oper „Un giorno di regno“ vom Mailänder Publikum eine Abfuhr erhielt.

Ein Jahr später ließ sich Verdi zu seinem großen Glück zur Oper Nabucco überreden, deren Ouvertüre das Dietesheimer Blasorchester mit der gleichen Emphase vorträgt, wie später das Finale von „Aus der Neuen Welt“, der letzten Sinfonie von Antonín Dvorák. Die drei Hörner brillieren beim Hauptmotiv. Gegen Ende des Konzerts darf das Publikum zur eigenen Unterhaltung beitragen, beim Mitsingen der Advents- und Weihnachtslieder.