Umzug am Fastnachtsdienstag gehört zu den Schönsten der Region Die Party des Jahres in Lämmerspiel

Sonniges Wetter, tolle Stimmung und solch bunte Kostüme schmückten die Lämmerspieler Straßen. Foto: m

Mühlheim (m) – Kaum zu glauben, wenn es tagelang regnet und die letzten Tropfen exakt zum Start des höchsten Lämmerspieler Feiertages fallen: Mit dem Fastnachtszug kam die Sonne hervor, und schien bis zum Abend über den Ausklang der schönsten Jahreszeit für den Süden der Mühlenstadt. Keine voreilige Absage, kein Verschieben und keine Sicherheitsbedenken – der närrische Lindwurm verwandelte Einwohner und Besucher in fröhliche Menschen.

Luftballons in Blau- und Pinktönen der Schellennarren neigen sich leicht gen Osten, die LCV-Garden und -Mädels tanzen Formation zur Musik vom Elfer-Wagen, dann kündigt Blaulicht an: „De’ Zuch kütt“. Die Firedrums vom Mühlheimer Karnevalverein blasen irgendwie glücklicher – heute müssen sie Tuben und Trompeten nicht trocken wischen. Zugmarschall Markus Höschele wirft die Bonbons einzeln aus der rollenden Narrenkappe, es folgen Frauen in Witwen-Schwarz, die die 20er Jahre verehren, und das rote Klein-Auheimer Narrenschiff. Die TSV-Kicker nutzen die Gunst der Stunde und werben mit Hochprozentigem fürs Fest zum 110-Jährigen, bei den Indianern raucht der Kessel, die Grünen und ihr Biber werben wieder für Europa. Die Schmetterlingsflügel der Damen schimmern im Sonnenschein, Ritter Ludwig Neunobel hat, logisch, Sonn-Au im Herzen, die „lusdische Klikke“ kommt fürstlich gewandet daher. Die Dietesheimer Jugend fährt mit einer Burg vor, begleitet von hübschen Prinzessinnen – oder sind’s Gardemächen er Kolpinger? Die Kappenträger thronen auf einem Elferwagen, die Dalles-Cowboys natürlich im Saloon, einer der bärtigen Hutträger verteilt lila Tulpen, ein seltsames Bild.

Die Feuerwehrmänner und ihr Nachwuchs versprechen, sie kommen auch bei Diesel-Fahrverbot – vielleicht mit der alten Handpumpe, die sie im Schlepptau haben. Viel Helau schütten auch die Klein-Auheimer Narren über die Nachbarn aus, die Teutonia-Fußballer aus Hausen kommen mit den sorgenvollen Masken aus der US-Serie „Haus des Geldes“ in karminroten Blaumännern daher.

„Wir sind Comtesse“, prahlen Kinder und Eltern der Hausener Kita St. Josef und kündigen mit Spielkarten die mit Abstand größte Gruppe an, die „Elf Babbscher“, mit einem Fahnenmeer und schier endlosen Garde-Reihen, die einen eigenen Zug bilden könnten. Rot-weiß ist freilich die Farbe der Fans der Offenbacher Kickers: „Aus Zwergen werden Riesen, da muss man Tore schießen!“ Das möge unkommentiert bleiben.

Rot ist auch die Farbe der Katholischen Karnevalisten Mühlheims, die das atemlos lächelnde Stadtprinzenpaar und auch das Kinderprinzenpaar begleiten. Das blau-weiße Ende läuten die Tänzerinnen des Lämmerspieler Carneval-Vereins ein. Ihr Prinzenpaar krönt eine großartige Kampagne, die den Ort zu dem macht, was er ist – sympathisch und heiter.

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