Fastnachterin Sandra Frey erhält den Ehrenbrief der Stadt Mühlheim „Perfekte Organisation à la Chefin“

Auszeichnung für eine Vollblutfastnachterin: Bürgermeister Daniel Tybussek überreicht Sandra Frey den Ehrenbrief der Stadt Mühlheim.  m

Mühlheim – Wahre Karnevalisten gehen schon wieder gebeugt ob der vielen Orden, die über ihrer Brust baumeln und klimpern. Bei Sandra Frey ist das ähnlich, schließlich ist sie das Sprachrohr des Lämmerspieler Carneval-Vereins (LCV). Doch die Vorsitzende ziert jetzt auch eine seltene Auszeichnung, der Ehrenbrief der Stadt Mühlheim.

Sandra Frey ist seit 1987 Mitglied im LCV und bereits seit 19 Jahren dessen Vorsitzende, betonte Bürgermeister Daniel Tybussek (SPD). Nach ihrem Eintritt gründete sie mit einigen Vereinskameradinnen eine neue Garde und war maßgeblich am Wiederaufbau der Prinzengarde beteiligt. Für ihre Verdienste wurde sie 1998 zur 1. Garde-Kommandeuse ernannt und mit der silbernen Fangschnur ausgezeichnet. Damals tanzten beim LCV Küken-, Mini- und Prinzengarde.

Bereits ein Jahr nach ihrem Start im Verein stand sie auf der Bühne, als Aktive in der Garde und beim Schautanz sowie als Sängerin der Gruppe Showtime, die sie mitgegründet hat. Bei den traditionellen Gala-Prunk-Sitzungen steigt sie regelmäßig als „Sandronella“ in die Bütt, führte der Laudator auf. „Im Jahr 2005 ging ihr großer Traum in Erfüllung: Sie regierte das Lämmerspieler Narrenvolk als Prinzessin Sandra I..“

Dem Vorstand des LCV gehört die engagierte Fastnachterin seit 1993 als Schriftführerin an. „Somit konnte sie schon früh Erfahrungen für ihren künftigen Werdegang sammeln“, hieß es. 2001 wurde sie zur zweiten Vorsitzenden und am 25. April 2003 zur ersten Vorsitzenden gewählt. „Damit stand erstmals eine Frau dem Lämmerspieler Traditionsverein vor“, betonte Tybussek. „Mit ihrem Organisationstalent und Durchblick führt sie strukturiert die Vorstandssitzungen, Jahreshauptversammlungen und den ganzen Verein.“

Einer der Höhepunkte ihrer Amtszeit war die Ernennung zur ersten und einzigen Ritterin des LCV 2011, der „Grande Dame der perfekten Organisation á la Chefin“, erinnerte der Sprecher. „Mit ihrer beruflichen Qualifikation als Sparkassenfachwirtin und ihrem außergewöhnlichen Führungsstil hat Sandra Frey den Carneval-Verein erfolgreich durch die vergangenen Jahrzehnte geführt“, würdigte er.

Zu den größten Herausforderungen während ihrer Amtszeit zählt der Bau des Vereinsheims 2006. Unter ihrer Leitung und mit vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern konnte das neue Heimat- und Trainingszentrum für alle Gruppierungen des Vereins nach zweijährigen Planung verwirklicht werden. „Dies alles zu organisieren und zu verwalten, ist nicht einfach und bedarf eines intensiven ehrenamtlichen Einsatzes, der von Sandra Frey in herausragender Weise geleistet wird“, unterstrich der Bürgermeister. Für Vereine sei es wichtig, engagierte Mitglieder zu finden, die wie die Ehrenbrief-Trägerin „einen Großteil ihrer Freizeit in den Dienst anderer stellen, um den Belangen einer Gemeinschaft gerecht zu werden“, so Tybussek. „Sie hat sich stets für die Interessen und Anliegen ihres Vereins eingesetzt und damit einen wichtigen Beitrag zur Entfaltung des Vereinslebens geleistet.“

„Wir haben zwei komische Jahre, eine verrückte Zeit erlebt“, resümierte die Ausgezeichnete die Corona-Einschränkungen und hoffte, „endlich wieder eine komplette Kampagne feiern zu können“.

Von Michael Prochnow