Viele Einkäufer kenne sie mit Namen, auch Kinder, die nach der Schule kommen. Eine Umfrage in der 4a ergab dazu, dass die Mitschüler Zigaretten aus Kaugummi und saure Gummis mögen. Der Betrieb gehöre dem Sohn, und den fragen die Interviewer, ob schon mal jemand etwas gestohlen hat. Ja, sagt der Chef, ein Kind, das habe er aber nur ermahnt. Er selbst mag keine Süßigkeiten, denn „da nimmt man zu!“. Im Hörspiel vernehmen die Piraten schreckliche Geräusche auf See, die Erzähler schilderten einen Kampf mit einem Seeungeheuer. Schließlich kündigten die Wetterfrösche einen Marshmallow-Sturm an, man möge Fenster und Türen geschlossen halten, die Feuerwehr werde die Straßen von dem klebrigen Zeug befreien. Am Abend werde „ein starker Chips-Regen für einen gemütlichen Fernsehabend“ erwartet, und im 100 Kilometer langen Stau werden Kino-Leinwände aufgestellt, bewiesen die jungen Radiomacher reichlich Phantasie. An einem einzigen Tag haben die Zehnjährigen eine Bühnen-Show mit Beiträgen erarbeitet, die nun im Internet laufen. Die Projektleiterinnen und Journalistinnen Juliane Spatz und Maria Bonifer haben in zehn Jahren 2000 Schüler der Klassen 3 bis 6 Klasse erreicht, im Jubiläumsjahr war nun eine Gruppe der Mühlheimer Grundschule dabei. Ziel sei es, den Nachwuchs medienkompetenter zu machen. Die Schüler lernen, bei Interviews genau hinzuhören, um mit passenden Fragen reagieren zu können, erläuterte Redakteurin Spatz.
Dazu mussten die jungen Kollegen Rollen verteilen, sich Geräusche ausdenken, aufnehmen, zusammenschneiden. Am Ende hatten die Mädchen und Jungen ein Hörspiel über sieben Minuten produziert, Nachrichten, Wetter und Werbung. Die Spots lasen die Vierklässler vor, warben für teure Klamotten, ein Auto und ein Parfüm, das Geld magisch anzieht! Gegen Pupsen gibt’s jetzt eine Tablette, für weiße Zähne einen Superlack, der auch vor Karies schützt, „egal wieviel Süßigkeiten sie essen“.
Für die Vorbereitung hat Konrektorin Dominique Naß „auch mal Mathe sausen lassen“. Die Klassenlehrerin unternahm mit dem Publikum Übungen, um die „Ohren aufzuwecken“, lud ein, das Hörorgan zu massieren, mit Fingern über die Muscheln zu krabbeln, sie umzuklappen, nach oben zu ziehen und zuzudecken. Die Eltern hatten zudem ein Büfett für den „hochkonzentrierten Tag“ vorbereitet, dankte die Pädagogin: „Da haben sich viele Menschen um uns Gedanken gemacht“.