Bürger packen 572 Weihnachtspakete Post für Kinder in der Ukraine

Große Hilfsbereitschaft: Tetyana Pozhar (Fünfte von links) mit helfenden Landsleuten im DRK-Seniorenzentrum, wo die Mülheimer ihre Geschenkpakete für ukrainische Kinder abgeben konnten.

Mühlheim – Die Aktion „Weihnachtspost für die Kinder in der Ukraine“ der ukrainischen Organisationen „Help Front“ und „Chronolista Freiwilligen“ ist rechtzeitig beendet worden. Hunderte Pakete rollten Richtung Ost-Ukraine. Die aus der Zentral-Ukraine stammende Mühlheimerin Tetyana Pozhar sammelte mit anderen Helfern am Ende bundesweit 572 privat gepackte Weihnachtspakete, über die sich Kinder in den Kriegsgebieten in den nächsten Tagen freuen dürfen.

Rund 150 Pakete gaben die Mühlheimer im DRK-Seniorenzentrum in der Offenbacher Straße 17 oder bei der Schreinerei Kramwinkel an der Industriestraße ab, die Frankfurter bei der Apotheke am Lindenbaum.

Im Vorraum der Dietesheimer Techniksammlung von Bruno Schmück stapeln sich die Pakete. Sechs Europaletten spendete Schreinermeister Wolfgang Kramwinkel, auf denen Schmück die verpackten Kartons fixiert. Tetyana Pozhar nahm mit dem ukrainischen Spediteur Andrii Prymak Kontakt auf, dessen Firma in Polen sitzt. Der erklärt sich bereit, die Weihnachtspakete lediglich zum Selbstkostenpreis von der Zwischensammelstelle in Bingen, über Polen in die West-Ukraine bringen zu lassen. Der Fahrer kennt sich in dem Land bestens aus, „der kommt aus meiner Heimatstadt Slima“. Vom ruhigen Westen geht es ins Areal zwischen Odessa und Charkiw. Der Verein Oranta Helps übernimmt die sicher nicht ungefährliche Aufgabe.

Mit dem Mühlheimer Ergebnis zeigen sich Bruno Schmück und seine ukrainische Frau Natascha Schmück mehr als zufrieden. Im Vorfeld klopfte es alle nasenlang bei den Abgabestellen. Auf Flyern hatte gestanden, was am besten in die Pakete soll, etwa Taschenlampen, Zahnpasta, Seife, Mützen oder Müsliriegel. Alles, was man tatsächlich brauchen kann.

Tetyana Pozhar, die als Juristin für eine Tochtergesellschaft der Landesbank Hessen-Thüringen arbeitet, erzählt von 1500 Euro, die Kollegen aus der Helaba spendeten, um die Aktion zu unterstützen. Andere aus dem beruflichen Umfeld packten insgesamt rund 150 Pakete, „mein Arbeitgeber, die WIBank in Offenbach, unterstützte uns auch“.

Auf jedem Paket befindet sich ein QR-Code. Niemand, der in Mühlheim, Frankfurt oder Erfurt ein Paket packte, weiß schließlich, welches Kind sich am Ende darüber freut. Mit dem QR-Code können Verwandte oder Betreuer die Beschenkten beim Auspacken fotografieren. Die Schenker können sich im Netz dann ansehen, wen genau sie unterstützen.
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