Anwohner stimmen über die Gestaltung des Spielplatzes Nelkenweg ab Rutsche, Schaukel, Klettergerüst und vieles mehr

Janina Baader (links) und Sylvia Lahr stellen den Anwohnern die beiden möglichen Varianten vor, die für den Spielplatz zur Auswahl stehen. Foto: m

Mühlheim (m) – Als städtische Mitarbeiter im Mai die Geräte vom Kleinkinder-Spielplatz am Nelkenweg demontierten, rechnete niemand im Rathaus mit einer Gegenwehr der Anwohner. Schließlich ist der Nachwuchs der Siedlung längst der Sandkasten-Generation entwachsen. Und vor allem: Rutsche und Schaukel seien marode gewesen, hieß es, mussten also aus Sicherheitsgründen entfernt werden, erklärte Bürgermeister Daniel Tybussek.

Im Rhythmus von 14 Tagen werden sämtliche Spielplätze der Stadt kontrolliert, erläuterten die Fachleute der Stadtverwaltung. Der TÜV forderte nach seiner jüngsten Untersuchung, die Geräte müssen sofort weg. Zwei Dutzend Nachbarn plädierten jetzt für den Erhalt der Anlage, die regelmäßig von ihren Enkelkindern genutzt werde, verwiesen auch auf die Mädchen und Jungen der nahen Kita Markwald, die das überschaubare Gelände gerne aufsuchen.

Die Eltern und Großeltern wünschten sich bei einem ersten Treffen mit Sylvia Lahr und Janina Bader die klassische Ausstattung mit Rutsche, Schaukel, Klettergerüst, denn „die Kinder müssen sich bewegen“, stellte eine Dame in der Runde fest. Doch es dauere rund vier Monate, bis neue Geräte beschafft und installiert sind, informierten die Verantwortlichen aus der Verwaltung. Ein „Ausleihen“ von Wippen und Klettertürmen von anderen städtischen Plätzen zur Überbrückung würde sich nicht rechnen, lehnte Tybussek ab.

Nur wenige Tage später präsentierten Lahr und Bader zwei Alternativen für einen neuen Aufbau über der Sandfläche: Kaufladen mit Pultdach auf Fertigfundament oder ein Turm mit Satteldach und Sandaufzug? Über eine Rutsche verfügen beide Modelle, zeigten Sylvia Lahr und Janina Baader aus dem Rathaus. Etwa 30 Anwohner und einige Kinder haben sich beim zweiten Treffen am Donnerstag vergangener Woche ganz demokratisch für die erste Variante entschieden. Die auserkorene Anlage besticht mit einem Spielhaus, Kletterwand und senkrechtem Kletternetz.

Die geschützte Fläche in dem ruhigen Viertel inmitten von Atriumhäusern im Stadtteil Markwald soll somit wieder ihrer ursprünglichen Nutzung zugeführt werden. Dazu gehört auch eine neue Schaukel mit Brett- und Kleinkindersitz. Das Pflaster eines alten Rondells sowie ein nicht mehr benötigter Mast sollen entfernt, ein Baum und eine weitere Ruhebank noch aufgestellt werden.

Zwei Generationen Kinder habe der Platz über 18 Jahre als Treffpunkt gedient, erzählten Anwohner. Jetzt wollen sie das Areal für ihre Enkel ausgestattet haben. Der Sand wurde gleich nach dem ersten Gespräch vor Ort ausgewechselt, lobten die Nachbarn. Für die neue Möblierung des Spielplatzes werden sie allerdings Geduld aufbringen müssen, trotz der fertig mitgelieferten Verankerung dauere es ein Vierteljahr, bis die jüngsten Markwälder die neue Errungenschaft erobern können.

Tybussek bedankte sich ausdrücklich für das Engagement der Bewohner für die Kinder und hofft, dass sie nun als „Experten“ auch für die bevorstehende Umgestaltung des Bieber-Camps Vorschläge und Ideen einbringen. Das Gelände am Ortsrand Ulmenstraße soll noch im Herbst nach einem neuen Konzept ausgestattet werden.