Kleine Finsternacht überzeugt mit Grusel und Rätseln Schrecken im Augenwald

Unheimliches passiert im Augenwald: Die Teilnehmer der Finsternacht mussten unter anderem diverse Rätsel lösen. FOTO: NJ

Mühlheim – Aufziehender Nebel und einsetzende Dunkelheit: Der Rahmen für die fünfte Finsternacht hätte nicht besser passen können. Rund 130 Mitspieler und 30 Schauspieler aus der Mühlenstadt sorgten beim interaktiven Rollenspiel für eine gelungene Veranstaltung. Pandemiebedingt gab’s diesmal allerdings eine kleine Corona-Finsternacht im Augenwaldgebiet. Für die Planer um Ulrich Noll eine logistische Herausforderung. „Wir mussten viel organisieren und hatten wenig Zeit zur Vorbereitung“, sagt Noll und gibt sich zugleich mit dem positiven Feedback zufrieden.

Treffpunkt der Finsternacht war ein Camp auf einer Wiese zwischen Mühlheim und Markwald. Am Lagerfeuer angekommen wurden Teams aus mindestens acht Mitspielern gebildet.

Dann begann die Geschichte des interaktiven Horrorfilms. Unheimliches passiert im Augenwald, der schon seit Jahrhunderten mit Mythen belegt ist.

Ein junger Mann erzählt, er habe seine Schwester seit einer Woche nicht mehr gesehen. Franzi lief mit Kommilitonen in den Wald, um zu forschen, doch kam nie wieder zurück.

„Ich mache mir Sorgen um meine Schwester, bitte findet sie“, rief Franzis Bruder der startenden Gruppe hinterher. Ein Infoschild klärte die Gruppen am Wegesrand über den Augenwald auf, und dass dort vor rund 200 Jahren eine Hexe im Wald zurückgelassen wurde.

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Die Bachliesel treibt sich wohl im Wald herum. Auf kleinen Kartenausschnitten ist der zu laufende Weg markiert, Knicklichter und LED-Kerzen wiesen den Weg zu den nächsten Stationen. Immer tiefer ging es in den Wald hinein, die Dunkelheit brachte einen weiteren Nervenkitzel. Auf einem schmalen Pfad umgeben von Bäumen versteckten sich mehrere maskierte Schauspieler, erschreckten und verfolgten die Teams. Angekommen an einer Lichtung erzählte ein grimmiger Förster: „Irgendwelche Studenten laufen hier nachts durch den Wald.“ An zwei Fahrrädern fanden sich weitere Hinweise. Wurden die Rätsel richtig gelöst, so erhielt das Team jeweils einen weiteren Ausschnitt einer Karte mit Informationen über die Vorkommnisse im Wald. Weitere Schreckmomente folgten, auch die Bachliesel zeigte sich. Doch Franzi selbst konnte nicht gerettet werden.

„Die rund 30 Schauspieler waren super durch koordiniert und das Wetter hat auch mitgespielt“, sagte Noll über die pandemiebedingte kleine Version. Im kommenden Jahr wollen die Finsternacht-Macher wieder das volle Paket liefern: „Dann zünden wir wieder ein Feuerwerk.“

VON JAN-NIKLAS EICKHOFF