Die Choreografien zu den flotten Rhythmen sind stark von ihren Melodien geführt. Meist ist der ganze Körper im Einsatz, die Bewegungen vermitteln Freiheit, Individualität und Leichtigkeit, sind aber auch von Akrobatik und Improvisation geprägt. Die Trainerin hat sich für diesen Tanzstil ausbilden zu lassen. „Es ist getanztes Theater“, erläutert Heike den Geist, der Hip-Hop innewohnt.
„Du musst eine Show machen können“, fährt sie fort, wobei die Mädchen „einen auf Zicke machen, die Jungs auf Gangster“, also eine bestimmte Persönlichkeit übernehmen, „was man sich sonst nicht traut, was sich nicht gehört“, lehrt die Leiterin. Dabei werden die Rollen immer auch übertrieben dargestellt.
Heike hat bereits beim Verein Artificial Family Techno getanzt. Jetzt unterrichtet sie 20 Kinder und Jugendliche in drei Gruppen, vom achtjährigen Lenny-Sam, ihrem jüngsten Schüler, bis zur 18-jährigen Laura, eine breit gefächerte Gruppe. „Es macht Spaß in der Gruppe, man braucht viel Energie, um schneller zu werden“, schildert die junge Tänzerin ihre Erfahrung. Sie kam mit zwei Freundinnen und ist schon seit fünf Jahren dabei.
Mirco Crivellari führt in dem Verein an der Bahnhofstraße da Training für Break Dance. Diese Disziplin scheint den älteren Jungs vorbehalten zu sein. „Für die akrobatischen Einlagen brauchen sie Muskeln“, sagt der Übungsleiter, „während Hip-Hop mehr auf eine Choreografie im Takt der Musik konzentriert ist“.
Heike und Mirco können sich vorstellen, ein gemeinsames Programm mit anderen Tanzgruppen, vielleicht Jazz und Street Dance, zusammenzustellen.
Mit einem zweiminütigen Tanz haben ihre Schützlinge vor ein paar Jahren angefangen, jetzt präsentieren sie einen 20-minütigen Auftritt. Gruppen in weißen oder roten T-Shirts, mit Kapuzenpullis und langen Sporthosen tippeln über die Juz-Bühne, Jungs wippen alleine oder zu dritt nebeneinander auf einer Hand.
Das Publikum ruft nach Zugaben – alle Akteure improvisieren einen Tanz.