Desirees Karriere in der Pfarrei startete als Zeltlager-Kind, ging dann zur Garde, ist im Showtanz aktiv, „bezaubernd, liebenswert und redegewandt“, schwärmt Florian. „Ich hab’ lange an ihr gebohrt“, leistet sich Kramwinkel junior Schlüpfriges. Die „Neuen“ grübeln noch, wie sie das Narrenvolk ansprechen sollen. Schließlich handle es sich nicht um eine Sitzung „bei de’ Schlächte’“ in Mühlheim und nicht ums „Frühlingsfest der Volksmusik. Doch, „um uns soll‘s gar nicht geh‘n“, sagen die Zirkusdirektoren im Frack. Protokoller Andreas Dippelhofer hat „nicht viel Gutes zu berichten“, darum heiße die Parole „Dietesheim First“ im Jahre Acht mit Tybussek, im 13. mit Angela und im zwölften mit Pfarrer Kost. Die Fähre stehe seit einem Jahr still, der gebusselte und gedrückte Wolfgang nicht mehr auf der Bühne. Das Sportzentrum habe einen Kunstrasen für sehr viel Geld, St. Sebastian sei 125 Jahre alt, „wohl dem, der so e schee Kirch‘ heut‘ noch hat“.
Die „Frau in weiß“, Waltraud Kaiser, war in schwarz beim Bundespräsident, die Offenbacher Straße sehe aus wie Monaco bei der Formel 1, „Gernegroß“ Trump liege mal wieder falsch, und schon Jesaja warnte in der Bibel „vor denen, die Böses tun und aus Gutem Böses machen - das Buch ist mehr als aktuell“. Der Protokoller erinnert, der Bundestag sei viel zu groß und meistens leer. Er macht sich über den „umweltfreundlichsten Flugplatz lustig, der als Hartplatz von VW genutzt wird“, Stuttgart 2020 werde dann die Tiefgarage von Mercedes.
Dippelhofer kritisiert die milliardenschweren Peinlichkeiten und Berater für die Bundeswehr, die kaputten Flieger, die „Mauer im Kopf“ und das Plastik im Fisch.
Deutschland möge erwachen: „Das Problem ist nicht der Fremde, sondern der Ignorant“, und „wer künstliche Intelligenz braucht, ist der natürlichen beraubt“, lehrt der Mann in seltener Klarheit.
Pfarrer Willi Gerd Kost schaut sich als Ordnungshüter „Russen und Basaltkopp“ an, singt „Lucia so lieb, Sebastian so nett, ach, wenn ich euch und mein Kerchtorm net hätt!“. Der 08/15-Beamte verpackt Kalauer aus dem Pfarrhaus und seinen Gemeinden. Viel Sprachwitz beweist das Comedy Trio, verwandelt die Texte von Hits, macht aus „Schifoan“ „schiiiiiiefe Oahrn“, der Löwenmann singt, „mir tut die Wimper weh“ und von Carpendale kommt, „ich sag nur helau again“ - das Publikum gröhlt mit und ist aus dem Häuschen.
Die KJG gibt mit Sprach- und Wortspielen Einblick in die Praxis Sonnenschein von Dr. Sommer, Golfer Bernd Müller und sein Caddy Dietmar Hentschel finden, Golf und Sex sind das einzige, das Spaß macht, auch wenn man es nicht kann. Der Ex-Bürgermeister muss sich der umwerfenden Unkenntnis auf sächsisch geschlagen geben. Das Trio in „Apollo 11“ hat endlich einen Spruch für den ersten Schritt auf den Mond gefunden, aber die Fahne vergessen. Auch ihren Kurs müssen sie korrigieren: „Draußen ist kahle Ödnis - wir sind über Lämmerspiel!“ Im „Zirkus“ und noch kein Clown auf der Bühne?
Das ändert das Männerballett mit zwei Seiten, eine Maske auf dem Hinterkopf, mit er sie zu Hard Rock wippen, das geschminkte Gesicht hüpft zu Schlager.
Das Finale bilden die Gruppe Showtanz mit einem „Mädelsabend“. Sie war „noch niemals in New York“ und bestätigt, „Girls Just Wanna Have Fun“ in schwarz und Glitzer, dann stimmen die Kappenträger in Hippie-Kostümen ein.
Die Kolpinggarde erhöhte das Tempo, hat ihren Tanz ebenfalls selbst einstudiert – eine höchst unterhaltsame und anspruchsvolle Rezeptur.