Gemeinschaft Mühlheimer Fachgeschäfte macht’s möglich Spaß für Groß und Klein beim Familienfest

Hoch hinaus ging es an der Bangee-Trampolin-Anlage gegenüber der Willy-Brandt-Halle. Die Anlage wurde übrigens von den Stadtwerken angemietet. Foto: Mangold

Mühlheim (man) – Am Sonntag war es nicht möglich, auf den Parkplatz der Willy-Brandt-Halle zu fahren. Dort hatten zehn Autohäuser aus Mühlheim und Umgebung ihre Stände aufgebaut und Fahrzeuge ausgestellt. Der Mühlheimer Gewerbeverein - Gemeinschaft Mühlheimer Fachgeschäfte (GMF) – veranstaltete in und rund ums Bürgerhaus einen Familientag mit allem, was dazu gehört: Hüpfburg und Kinderschminken, Würstchen, Bier und eine gute Swingband. Parallel stellten sich Geschäfte der Stadt vor.

Claus Hahmann, beim Autohaus Winter an der Dieselstraße zuständig für den Verkauf neuer Modelle, verteilt Tragetaschen mit Firmenaufschrift. Bei ihm stehen Wagen der Marke BMW: Modelle, die sich 225 XE oder 218 d nennen. „Nein“, betont Hahmann, „ein Geschäft erhoffen wir uns heute garantiert nicht.“ Die meisten ihrer Autos gingen an Gewerbetreibende, kreuzten also als Firmenwagen die Straßen, „auf einem Familienfest kauft niemand einen Pkw“. Vor allem aus Verbundenheit zu Mülheim nehme das Autohaus Winter wieder an der Veranstaltung teil.

Den Tag organisierte Felix Frost für den Gewerbeverein. Um elf Uhr ist offiziell Startschuss. Frost zeigt sich überrascht, „dass jetzt schon so viele erscheinen“. Zum Glück hatten die Macher von der DLRG die Möglichkeit ins Kalkül gezogen. Während auf anderen Festen dann erst die Würstchen aus der Verpackung gezogen werden, gibt es bei der DLRG schon was zu essen. Im Foyer der Brandt-Halle sind zwölf Stände aufgebaut. Auch Norbert’s Bar hat geöffnet, im Alltag Treffpunkt an der Bahnhofstraße für Gin- und Whiskyfreunde. Hochprozentiges gibt‘s natürlich auch dort, aber die junge Frau hinterm Tresen gibt am Vormittag zwar einen Kaffee nach dem anderen aus, Cuba Libre oder Caipirinha stehen um die Uhrzeit aber erst bei wenigen auf dem Programm.

Besondere Schultüten

Gänzlich andere Bedürfnisse bedient Ingrid Kleser, die seit über zehn Jahren an der Gerhart-Hauptmann-Straße „Ingrids Bastel-Stube“ betreibt und auch im Internet verkauft. Von Kleser gefertigte Schultüten sind der Reißer. Und es ist keineswegs so, dass der Run darauf erst kurz vor dem Ende der Sommerferien einsetzt, „die erste Bestellung erledigte ich schon im April“.

Monika Jakob führt nicht nur an der Offenbacher Straße eine Massagepraxis, die Frau entwirft auch Textilien, die sie an derselben Straße im Dessous-Geschäft Vivienne K. verkaufen lässt. Jakob kreiert Ponchos samt Kopfbedeckungen. Während ihrer Saunabesuche habe sie sich überlegt, ob es nicht eine Alternative zu Bademänteln und um den Kopf gewickelten Handtüchern geben könne.

Draußen stehen die Leute vor einem Wagen Schlange, der den meisten Mühlheimer schon mal aufgefallen sein dürfte. Seit fünf Jahren verkauft Frank Gerschewski jeden Donnerstag auf dem Markt an der Bahnhofstraße im gelben Citroën Typ HY in seinem mobilen „Timeout-Cafe“ Cappuccino, Espresso oder auch Wein. Kaum geöffnet, harren schon acht Leute für ein Koffein-Getränk.

Derweil bemalt Judith Hildmann den Kindern die Gesichter. Die Frankfurterin agiert nicht nur mit Farben, sondern sie tanzt und jongliert bei abendlichen Events auch mit Feuerfackeln. Auf der Bühne der Stadtwerke spielt die Frankfurter Swing Company auf musikalisch und instrumental angenehm hohem Niveau entspannt ihre klassischen Nummern.

Mit Segway fahren

Schräg gegenüber geht es hoch hinaus. Auf der Bangee-Trampolin-Anlage, die von den Stadtwerken Mühlheim angemietet wurde, drehen die Kinder scheinbar über der Willy-Brandt-Halle Salti, um sicher zu landen. Seitlich von der Halle können sich Interessierte am Stand der Event-Firma im Segwayfahren üben. Neulinge brauchen einen Moment, um zu verinnerlichen, wie es stehend mit Elektromotor vor und zurückgeht.

Nachmittags ist damit Schluss. Denn wie kann es Mitte Mai anders sein: Es regnet. Das Geschehen verlagert sich in die Willy-Brandt-Halle, was wiederum den Standinhabern drinnen zu Gute kommt. Melanie Krug, die Schatzmeisterin des Gewerbevereins, wertet das entspannt: „So rücken die Leute enger zusammen.“