Halle ist seit 50 Jahren das Zentrum des Vereins TSV Lämmerspiel feiert mit dem Duo Ohrenschmaus

Die Barden Klaus Schmitt und Matthias Spahn erhielten beim Auftritt in der TSV-Halle Unterstützung: „König Henninger“ alias Rudi Eitel in Begleitung von Judith Schmidt gab sich die Ehre. Foto: Prochnow

Mühlheim (m) - Wieder einmal war die Halle der Turn- und Sportvereinigung (TSV) Lämmerspiel Schauplatz der Geschichte. Und diesmal würdigte das feierlustige Völkchen an Rodau und Brühlbach den Austragungsort selbst: Die Halle am Offenbacher Weg wurde 50. Und wer führt so ein lokales Jubiläum am besten an? Natürlich die Lokalmatadoren schlechthin, das Duo Ohrenschmaus.

Die Gelegenheit war günstig, Klaus Schmitt und Matthias Spahn haben gerade Silberhochzeit, und darauf soll freilich angestoßen werden. Rund 400 Gäste ließen sich das Spektakel nicht entgehen, die beiden Barden hatten das Beste aus ihrem Repertoire mitgebracht und als Jubelbraut und -bräutigam mit den Gitarren anstelle von Eheringen auf den Barhockern Platz genommen. Da gab sich selbst der ehrwürdige „König Henninger“ alias Rudi Eitel die Ehre. Ihre Majestät und Judith Schmidt als seine Magd Heidenfeld versuchten mit basstiefer und glockenreiner Stimme die Beschäumung des „Lämmerspielers“. Bekanntlich ziert den Gerstensaft im Ort nur eine flache Krone …

Grundstückstausch

Was soll’s, auch bei der TSV fing alles ganz unten an. Die Sportler trainierten bis 1967 in einem Turngarten mit einer ganz kleinen Halle auf dem Gelände der Brüder-Grimm-Schule. Das genügte den Sportlern über viele Jahre. Doch als ihr Vereinslokal Zum Engel abgerissen wurde, entwickelte die TSV-Spitze mit ihrem Vorsitzenden Ernst Raab enorme Energien. Sie gewann den damligen Bürgermeister Heinz Hölzer, das Vereinsgelände hinterm damaligen Rathaus mit den Kleingärten der Gemeinde am heutigen Sportzentrum zu tauschen, der Verein kaufte weitere Fläche am Offenbacher Weg hinzu. Der erste Spatenstich wurde am 17. Februar 1967 in die Erde gerammt. Nach nur 190 Tagen Bauzeit mit 40 engagierten TSVlern unter fachkundiger Begleitung durch drei Mitarbeiter der heimischen Firma Eckrich konnte das Gebäude bereits am 26. August desselben Jahres eingeweiht werden. Sie verarbeiteten Kalksandstein und Eisenträger in einem Stahlrahmen. Auf 27-mal 14 Metern Grundfläche entstand der Saal, auf weiteren acht Metern Tiefe die Bühne. 1991 flog das Dach bei einem Sturm während einer Fastnachtssitzung weg, 2000 wurden die Gaststätte und die Pächterwohnung darüber erneuert, dann wurden Umkleideräume, Toiletten und der Geräteraum an der Halle neu gestaltet.

Vor der Feier fand der aktuelle Vorsitzende Peter Helmle tief unter den „Brettern, die die Welt bedeuten“, ein Modell des Gebäudes sowie die knallbunte Kulisse, mit der sie auf der Bühne die Sektbar von den Vorstellungen abgetrennt haben. Helmle dankte dem Vorstand mit dem Zweiten Vorsitzenden Roger Fiala, Kassierer Matthias Schmitt, Schriftführerin Claudia Fiala, Frank Korzendorfer von der Mitgliederverwaltung, Pressewart Raimund Lienert sowie den Abteilungsleitern Sabine Schepp (Turnen) und Roland Holzberger (Fußball).

Angebote der TSV-Abteilungen

Viel Lob galt auch der Ehrenvorsitzenden Anita Eichler und den Ehrenmitgliedern Wolfgang Eisenmann, Lothar Winter und Helmut Roth. Der Vorsitzende ehrte Beate Gerber, die 35 Jahre Trainerin im Geräteturnen ist, und lobte die gute Kooperation mit der Turngemeinde. In der Jubel-Halle laufen auch Line-Dance, Kindertanzen und -fußball, Senioren- und Frauengymnastik, Fitness für Männer, Yoga, Badminton und Parcours-Lauf, die närrischenSitzungen des LCV, Flohmärkte und Blutspenden. Die Karten für die 50- und die 25-Jahr-Feier waren übrigens innerhalb von vier Stunden ausverkauft. „Die Leute haben morgens um sechs Uhr am Kiosk Yilderim Schlange gestanden“, berichtet Helmle, „wir haben noch nie so ein schönes Konzert gehabt“, freute sich der Vorsitzende.