Großauheimer löst in Barbara Bohn ab Ulf Walther ist Mühlheims 22. Zugmarschall

Barbara Bohn überreichte ihrem Nachfolger Ulf Günther die Robe, das Zepter und die Kappe, die ihn als Mühlheimer Zugmarschall ausweisen. Foto: pro

Mühlheim (pro) – Eine Kürung mit ganz großen Gefühlen bewegte am Sonntagnachmittag die Narren. Der 22. Zugmarschall Ulf Walther kommt von der 1. Großauheimer Karnevalsgesellschaft (GKG) und manifestiert die engen Bande, die der Mühlheimer Karnevalverein (MKV) mit allen Mitstreitern in der fünften Jahreszeit knüpft. Und der Abschied der Vorgängerin Barbara Bohn und auch von Co-Kanzler Hagen Blümel bewies, wie emotional die Würdenträger mit ihren Ämtern verbunden sind.

Der neue Marschall begann seine Laufbahn als „barmherziger Ritter“ bei den Johannitern, ließ sich im Studio Berne in Hanau zum Tanzlehrer ausbilden, ging dann zum Ferienclub Robinson, war bei der Aida-Kreuzfahrt-Flotte Chef-Unterhalter. Im Jahre 2003 kehrte er zurück in die Heimat, wurde Computer-Techniker und führt nun ein eigenes Geschäft, programmiert und installiert, schwärmte Kanzler Thomas Lauf. Mit seiner Cousine formte er das Großauheimer Prinzenpaar.

Die karnevalistische Karriere führte ihn auf den Sessel des Sitzungspräsidenten, führt seinen Faschingstross seit einigen Jahren regelmäßig auf Mallorca. So wählten ihn die Narren im vergangenen Mai zum Ersten Vorsitzenden der GKG. „Er ist auch vergesslich und hört öfter net richtig zu, schickt ihm einfach ne Mail, das gehört bei ihm dazu“, frotzelte der Kanzler. „Überarbeitet, spritzig und immer spontan, so lernt ihn nun kennen, diesen Mann“.

Vorgängerin überreicht Zepter, Kappe und Urkunde

Seine Vorgängerin überreichte die Robe, dann einen Orden – dessen Auslösung teuer wird, finden ihn mal fremde Narren. Es folgten Zepter, Kappe und eine Urkunde, und der Zugmarschall ist einsatzbereit. Der stellte sich noch in feinen Reimen vor und ließ sich von den Repräsentanten heimischer Gruppen und Narren aus der Nachbarschaft beschenken. Barbara Bohn sagte danke an die Mama, fand bis zuletzt noch Haarnadeln und die Unterhose von Lämmerspiels Ex-Prinz Jörg. Sie habe „viele tolle Menschen“ kennen gelernt, habe allen eine schöne Zeit geschenkt, so verabschiedete sich Marschallin Numero 21 mit fetzigen und gefühlvollen Worten.

Ute Kraus-Jung verlas wie gewohnt das Protokoll, klagte über Silvester-Tatscherei und Anschläge: „Vom Terror hab’ ich die Schnauze voll.“ Ein Fastnachtszug im Sommer gehe gar nicht, viel Lob spendete sie fürs alte Mühlheimer Feuerwehrhaus, „die Wohnbau hat da einen guten Job gemacht“. Nicht so Hessen mobil, Pendler fragten sich ob der „arrangierte Stau“ am Beppo-Kreisel wirklich sein musste. Die Firedrums haben neue Rock- und Metal-Hits einstudiert, die Crazy Kids mit neuen Tänzern eine flotte Choreographie.