Verabschiedung von Alfons Ott nach langjährigem Engagement für St. Lucia „Ich versuche immer, etwas zu bewegen“

Vordenker, Initiator und Macher Alfons Ott verabschiedete Dekan Pfarrer Willi Gerd Kost aus der Schar der aktiven Helfer von St. Lucia. Foto: m

Mühlheim (m) – Einen der ganz Großen aus der katholischen Kirchengemeinde Lämmerspiel verabschiedete Dekan Pfarrer Willi Gerd Kost aus der Schar der aktiven Helfer von St. Lucia. Nach dem Gottesdienst dankte der Seelsorger dem Vordenker, Initiator und Macher Alfons Ott für sein vielfältiges Engagement über viele Jahre hinweg.

Sein Weg in der Pfarrei begann als Messdiener. Ott war später Jugendgruppenleiter, nach dem Zivildienst erweiterte er sein Spektrum. 1975 gewann ihn der damalige Pfarrer Werner Fey, für den Pfarrgemeinderat zu kandidieren, dem Ott schließlich mehr als vier Jahrzehnte angehörte. Seit den 90ern saß das „Gesicht von St. Lucia“ im Verwaltungsrat, später gründete er den Pfarrheim-Förderverein mit, dessen Zweite Vorsitzende lange Zeit Ehefrau Angelika war.

Als Mitglied des Bauausschusses leitete er die Sanierung des Pfarrheims und der katholischen Kita Regenbogeninsel ein. Der ehrenamtliche Mitarbeiter hat die Renovierung des Gotteshauses innen und außen mitinitiiert, den Austausch der Heizungsanlage und zuletzt die Neugestaltung des Osteingangs mit dem Schwengelbrunnen und der Tafel zur Entwicklung des Ortsnamens. Die Idee entwickelte er mit weiteren Ur-Lämmerspielern bei den Feierlichkeiten zum 750-jährigen Bestehen des Stadtteils, die er als Mitglied des Organisationskomitees mit vorbereitet hatte.

Bereits zur 700-Jahr-Feier seines Heimatorts gründete Ott mit Pfarrer Fey die Geschichtsgruppe. Durch seinen „Ausflug“ zur Firma Karl Mayer nach Obertshausen fand der Maschinenschlosser Kontakt zum Malteser Hilfsdienst. Dort leitete er bald die Theatergruppe. Beruflich blickt er auf ein wechselvolles Arbeitsleben zurück. Für die Wirkmaschinenfabrik musste er viel reisen, dann übernahm er Aufgaben in einem Ingenieurbüro, war in der Umwelttechnik tätig, als Haus-Manager der Frankfurt Bank Academy und schließlich als Prokurist bei der Wohnbau in Mühlheim.

Ott hat rasch gelernt, dass sich viele Vorhaben besser im Dialog mit der Stadt lösen lassen. Daneben formierte er die Lämmerspieler Ortsvereine, in die er auch die kirchlichen Vereine einbrachte, um ihnen mehr Gewicht in der Öffentlichkeit zu verschaffen. Als nächstes kämpfte er dafür, dass die LOV selbst in einen eingetragenen Verein umgewandelt werden. Mit finanztechnischem Geschick rief er dazu den Verein für Brauchtumspflege ins Leben, übernahm obendrein den Vorsitz des Kerbausschusses.

Alfons Ott rief auch den „runden Tisch“ ins Leben, um „die Kids von der Straße zu holen“ und die Skateranlage an der Von-Stauffenberg-Straße einzurichten. „Ich bin gegen Zäune, die Keule bringt nichts“, sagt er, denn „nichts ist so veränderlich wie die Jugend“. Selbst für die Natur machte sich der Hobby-Radler stark, regte fürs städtische Leitbild an, dass Rodau und Brühlbach mäandern. Zudem ist er auf den Hund gekommen, betreut als Pate zehn Stationen für Kottüten. Dabei denkt das Ehepaar Ott an die Kinder, die auf den Wiesen spielen.

Wie aber lässt sich so viel Einsatz mit dem Familienleben vereinbaren? „Wir sind ein Team“, erklärt Angelika Ott, „jeder kann sich auf den anderen verlassen.“ Das schließt die zwei Kinder, Schwiegertochter und die beiden Enkel ein. „Ich versuche immer, etwas zu bewegen“, erläutert Alfons Ott seine schier grenzenlose Bereitschaft anzupacken. „Ich bin ein Vereinsmensch“, und darum bleibt er auch den Vereinsfesten treu. „Aber Priorität hat St. Lucia, denn im Glauben bin ich verwurzelt.“