Kreisverkehrsgesellschaft informiert über den Hopper Viele Fragen und auch Kritik

Großes Interesse: 40 Seniorinnen und Senioren hören die Informationen rund um den Hopper der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach.

Mühlheim – Geht Hopper mit Opa? – Prinzipiell schon, aber ältere Menschen haben noch eine Reihe von Fragen und auch Kritik an der schönen, neuen Nahverkehrswelt in der Mühlenstadt. Das zeigte sich bei der Vorstellung des Taxi-Busses, der auf Anforderung kommt und ein Ziel nach Wunsch ansteuert. 40 Zuhörer verfolgten auf Einladung der Bürger- und Seniorenhilfe Mühlheim (BSHM) in deren Räumen an der Goethestraße den Ausführungen.

Sehr flexibel sei der Hopper, warb Patrick Beinke vom Marketing und Kundenmanagement der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach (kvgOF).

Wer die App aufs Handy geladen hat, dem wird gezeigt, wo der nächste Haltepunkt liegt. Angefahren werden die bekannten Bushaltestellen im Ort, mit eigenen Metallschildern ausgewiesene Adressen wie Supermärkte und Einstiegsstellen, die über die App und auf der Internetseite des Hoppers angezeigt werden. Wer die Applikation auf sein Handy geladen hat, gibt Name, E-Mail-Adresse und Mobilnummer ein und wählt seine Region aus – für Mühlenstädter ist das Mitte. Eine Fahrt kann maximal einen Tag im Voraus gebucht werden.

Nach der Angabe der Abfahrtszeit werden Abhol- und Zielort eingegeben, das Programm navigiert Kunden von zu Hause zum nächstliegenden Haltepunkt. Bezahlt wird bargeldlos per EC- oder Kreditkarte, über den Zugang per Mobiltelefon funktioniert’s auch mit dem Zahldienst Paypal. Ein Trip kostet drei Euro, wer ermäßigt reist, zum Beispiel mit einem RMV-Ticket, berappt nur einen Euro. Reist man weiter als fünf Kilometer, werden 30 Cent für jeden weiteren fällig – was allerdings unwahrscheinlich ist. Der Service wird bislang nämlich nur innerhalb der Stadtgrenzen angeboten, obwohl der Hopper auch innerhalb Obertshausens und in Heusenstamm fährt. Das rief einige Gäste der BSHM auf den Plan, die ihre Verwandtschaft in der Nachbarstadt besuchen oder zum Feiern die Gemarkung verlassen möchte. Solche Verbindungen seien geplant, informierte Beinke, derzeit aber noch nicht möglich.

Ein anderer wunder Punkt war für mehrere Interessierte die Fixierung aufs Handy, dem viele skeptisch gegenüberstehen. „Wer sich einmal registriert und einen sechsstelligen Nutzercode erhalten hat, kann danach auch per Telefon buchen“, erklärte der Referent. Keine befriedigende Antwort konnte er jedoch dem Senior geben, der die Erhebung von Daten bei einer Bestellung übers Telefon als überflüssig erachtete. „Auf Wunsch wird ein Kundenprofil gelöscht“, hieß es.

Ein weiteres Vereinsmitglied, das sein Gehör fast völlig verloren hat, könne den Hopper nur mithilfe eines Zusatzgeräts ordern. Die Tatsache, dass nicht in bar bezahlt werden kann, stieß ebenfalls auf Kritik. Befördert werden können hingegen Menschen in Rollstühlen von maximal 81 Zentimeter Breite, Einstiegshilfen sind an allen Fahrzeugen vorhanden. Sechs sind in Mühlheim unterwegs, mehr als 40 insgesamt, also auch im Ostkreis, wo das System 2019 startete, in Rödermark, Egelsbach und Langen. Weitere Infos gibt’s unter kvgOF-hopper.de und bshm.de
 m