Ausstellung des Demokratiezentrums Hessen in der Mühlenstadt Warnung vor Rechtspopulisten und Rechtsextremisten

Die Ausstellung „Rechtsaußen – Mittendrin“ wurde im Rathaus-Foyer eröffnet, diese Woche war sie im Friedrich-Ebert-Gymnasium zu sehen, am Montag steht sie während der Maikundgebung im Jugendhaus. Foto: Prochnow

Mühlheim (m) – „Rechtsaußen – Mittendrin“ heißt eine Ausstellung über Erscheinungsformen von Rechtsradikalismus. Das „Mühlheimer Bündnis gegen Rechts“ präsentierte sie in der vergangenen Woche im Rathaus, Reiner Becker, Leiter des Demokratiezentrums Hessen in Marburg, berichtete von ihrer Entstehung. Mittlerweile stehen die Rolltafeln im Friedrich-Ebert-Gymnasium, zur Kundgebung des DGB am 1. Mai werden sie im Jugendzentrum aufgestellt.

Werner Holzwarth stellte die Vereinigung „gegen Rechts, Ausgrenzung und Diskriminierung, gegen Angstmacherei und Populismus und für Solidarität, Vielfalt und Toleranz“ vor. Wichtig sei den Teilnehmern, dass alle Parteien, der Ausländerbeirat, mehrere Kirchengemeinden und Vereine, das Gymnasium sowie das Jugendforum und der Freundeskreis Flüchtlinge vertreten sind. Der Sprecher warb für ein friedliches Zusammenleben in Mühlheim, einen offenen Umgang mit Menschen aus allen Ländern und dafür, aus der Geschichte zu lernen und „auf Gefahren der Gegenwart aufmerksam zu machen“.

Bürgermeister Daniel Tybussek fragte sich als Schirmherr der Ausstellung, „wo hört links auf, wo fängt rechts an und wo ist eigentlich die Mitte?“ Nach Brexit, Trump-Wahl und Türkei-Referendum sorge er sich wegen der politischen Polarisierung. In der Mühlenstadt haben 19 Prozent der Einwohner einen nicht-deutschen Pass, 40 Prozent einen Migrationshintergrund. Der Rathauschef forderte „Respekt, Toleranz, Menschlichkeit und Herz“ im Umgang miteinander. Reiner Becker hat mit Studierenden ein Beratungsnetzwerk aufgebaut, das nach Vorkommnissen mit rechtsextremem Hintergrund Schulen wie Kommunen gezielte Angebote zur Aufarbeitung unterbreitet. In Hessen gebe es eine „sehr geringe politische Kriminalität“, aber Schwerpunkte. Dort gelte es zu untersuchen, was den Menschen Angst macht.

„Je oller desto doller“: Rechtsextremismus sei kein Jugendphänomen, Ältere haben häufiger Vorurteile. Im Osten handeln Menschen aus Angst vor Veränderungen und Statusverlust, „sie lehnen alles als fremd Eingestufte verbal ab“. Bundesweit wurden im vergangenen Jahr 988 Angriffe gegen Flüchtlingsunterkünfte registriert, 217 gegen ehrenamtliche Helfer, Journalisten und Politiker. Auf der anderen Seite fänden es 85 Prozent der Deutschen bereichernd, dass Leute verschiedener Kulturen zusammenleben. Zehn Prozent engagieren sich ehrenamtlich für geflüchtete Menschen, oft weil sie „für andere etwas Sinnvolles tun“ wollen.

Staat hat „sehr viel verpennt"

Rechtspopulisten hingegen halten sich an Vorurteilen fest und proklamieren, „nur wir vertreten das wahre Volk“, informierte der Referent. Feindbilder seien der Islam, politische Eliten, die EU und eine Multi-Kulti-Gesellschaft. „Das ist jedoch kein deutsches Phänomen“, betonte Becker. Aber: „Wir haben uns lange zu wenig darum gekümmert, was in Syrien passiert, wie viele Menschen im Meer ertrunken sind, aber dann von Flüchtlingsströmen gesprochen.“ Der Staat habe „sehr viel verpennt, an vielen Stellen versagt“, meinte der Gast. Und es seien „keine Naturgewalten, weil Menschen sich auf den Weg machen“. In Afrika gebe es 60 Millionen Klima-Flüchtlinge.

Becker sprach von „nicht erledigten Hausaufgaben“, denn seit den 60er Jahren sei die Bundesrepublik ein Einwanderungsland. „Viele Türken sind hier geboren, haben jedoch nicht das Gefühl dazuzugehören.“ Eine weitere Fehlentwicklung sei, dass man den Blick für viele Gruppen in der Gesellschaft verloren habe, so für Geringverdiener. „Die Frage ist, was hält uns zusammen“, überlegte Reiner Becker und mahnte, „Demokratie muss erfahrbar werden“.

Kommentare

Rechts?

Rechts ist nicht gleich rechts!
Es wird immer von rechts gesprochen und sofort ist da etwas negatives in der luft!
Ich selbst bezeichne mich als rechts-liberal, sehe mich nicht feindlich " fremden" gegenüber und bin auch nicht unbedingt mit vorurteilen behaftet, sonder eher mit einer gesunden vorsicht! Ich versuche zu differenzieren zwischen (für mich, mein land, meine familie) Gut und Böse! Zwischen wer braucht wirklich hilfe, weil es ums überleben geht, oder wer will einfach nur ein stück von dem kuchen, welchen andere in schwerster kleinarbeit gebacken haben, welche ihren pass oder sonstige ausweis-papiere "verloren" haben, aber ihr handy nie aus der hand gelegt
und damit nicht ebenfalls verloren haben!
Ich kann auch keine rücksicht auf straffällige asylanten nehmen, die dann noch für viel geld einen freiflug in ihr vermeindliches heimatland bekommen!
Warum sehe ich im Fernseher nur noch junge männer die sich auf den weg in die eu machen, da muß man doch zumindest mal nachforschen, ob da nicht wieder ein krankes hirn einen anschlag oder ähnliches plant!

Das problem ist doch, dass keiner sich traut, diesen syrischen hitler mal in die schranken zu weisen, solange das problem nicht vor ort gelöst ist, wird auch hier im namen Allah's weiter gemordet und gehetzt und angeworben!

Fakt ist, dass mir kein rechter anschlag oder der gleichen in der letzten (langen,langen) zeit in Erinnerung kommt, es war immer von links-extremen oder islamischen anschlägen die rede!
Ich verurteile jede gewalt, ob links oder rechts oder im namen eines gottes, aber ich beführworte die gewalt angreifern gegenüber als verteitigung und das mit aller härte!