Garten am neuen Standort des waldnahen Kindergartens eingeweiht Wo die wilden Zwerge wühlen

Gedränge in der Matschküche: Das Freigelände hat mit Schwengelpumpe, Kletterturm, Naschecke und Hochbeet aber noch mehr zu bieten.

Mühlheim – Kuchen, Luftballons und ein DJ gehören zu einer Fete! So lautet die Rezeptur der „wilden Waldzwerge“, der Mädchen und Jungen im waldnahen Kindergarten in Lämmerspiel. An der Sudetenstraße haben die Wohnbau und weitere Fachfirmen im vergangenen Jahr den einstigen Seniorentreff in ein Kinderparadies verwandelt. Kürzlich eröffneten sie mit Gästen den Garten, der zu Entdeckungstouren einlädt.

Bürgermeister Daniel Tybussek oblag die Ehre, das rote Band auf der Terrasse zu zerschneiden. Die „Waldeulen“ und „Feldhasen“, der 30-köpfige Nachwuchs in der Einrichtung, eroberten sogleich das Gelände mit dem Kletterturm Villa Fliegenpilz, die mit Eiswaffeln und Kugelformer aus Kunststoff ausgestattete Matschküche, die Naschecke, in der die Erdbeeren erst noch reifen müssen, Hochbeet, Schwengelpumpe und Tribüne.

Auf dem hölzernen Podest wippten junge Musik-Fans im Hip-Hop-Takt der eigenen „Zwerge“-Hymne, die eine Gruppe um den Offenbacher Musiker Oguz Dogan geschrieben und aufgenommen hat. „Sieben Zwerge – sieben Kräuter“ heißt es im Kräutergarten gleich neben dem Eingang, wo Rosmarin, Thymian, Petersilie, Dill, Schnittlauch und verschiedene Minz-Sorten gedeihen. Selbst Paprika und Gurken wachsen jetzt mit den kleinen Lämmerspielern um die Wette.

Es war die Idee des Rathauschefs, die nicht mehr genutzten 120 Quadratmeter umzubauen. Kaffeenachmittage und Tanztee liefen nicht mehr, also überließ die Stadt ihre Immobilie dem Verein „wilde Zwerge“, der bis dahin allein in der ehemaligen Post an der Dietesheimer Straße residierte. Die Architektur wurde unter Leitung von Roland Rau von der Wohnbau den Bedürfnissen angepasst, die Stadt steuerte 780 000 Euro bei. Die meiste Zeit verbringen die zwei Gruppen jedoch rund um einen Bauwagen im nahen Waldpark.

Durch das naturnahe Konzept der Einrichtung benötigt der Treffpunkt zwar weniger Platz, dafür aber zwei pädagogische Kräfte mehr, erläuterte Geschäftsführerin Daniela Meckmann. Insgesamt sind es zehn Erzieherinnen und Erzieher und zwei Angestellte in der Küche, die auf die Verarbeitung regionaler Zutaten achten. Angela Hart und Beate Dogan, die pädagogische Leiterin und die Leiterin des neuen Standorts, begrüßten auch Ersten Stadtrat Dr. Alexander Krey und Olaf Burmeister-Salg vom Fachbereich Jugend und Soziales. Inmitten des Wohngebiets pflege der Verein eine gute Nachbarschaft. Die Anrainer seien von der Vorstellung der Pläne bis heute eingebunden. „Von einem bekommen wir Äpfel, ein anderer ist Imker und zeigt uns das Leben seiner Bienenstöcke“, weist Daniela Meckmann auf ein „sehr gutes Miteinander“ hin.

Von Michael Prochnow