TSV Lämmerspiel In Zukunft ein Verein für Lämmerspiel?

Der im Amt bestätigte Vorstand des TSV Lämmerspiel hat große Pläne für eine Zukunft mit der Turngemeinde. Foto: pro

Mühlheim (pro) – Mit einer Multifunktionshalle, fünf Tennisplätzen und Parkraum soll der neue gemeinsame Verein starten. Der am Freitag in seinen Ämtern bestätigte Vorstand der Turn- und Sportvereinigung (TSV) und jener der Turngemeinde Lämmerspiel (TGL) wollen beide Gemeinschaften zusammenführen. 18 Mitglieder der TSV beauftragten ihr Führungsgremium bei der Jahreshauptversammlung, Gespräche mit den Verantwortlichen von der Fritz-Erler-Straße aufzunehmen.

Der neue Treffpunkt aller sportbegeisterten Lämmerspieler soll auf dem alten TSV-Gelände am Offenbacher Weg entstehen, gegenüber des jetzigen Standorts. Die Einrichtungen beider Vereine seien sanierungsbedürftig, begann der wiedergewählte Vorsitzende Peter Helmle. Die Turnabteilungen beider Clubs profitieren bereits jetzt von ihrer konsequenten Zusammenarbeit.

Sportplätze werden gedreht

Neubauten am Talweg, informierte er, seien nicht möglich, das Areal sei als Überschwemmungsfläche ausgewiesen. Den Vorschlag aus dem Rathaus, einen Fußball- wechselweise als Tennisplatz zu nutzen, lehnten die Kicker kategorisch ab. Die aktuelle Planung sieht vor, die Sportplätze im städtischen Stadion um 90 Grad zu „drehen“. Die Laufbahn falle dann weg, der Hauptplatz werde etwas kleiner. Vorgesehen seien zwei Kleinfelder mit Natur- und mit Kunstrasen.

Die bisherigen Vereinsgelände sollen für eine Wohnbebauung verkauft werden. Wichtig sei auch, die Gastronomie zu erhalten. In der künftigen, zweistöckigen Halle sollen die Geräte der Turner stehen bleiben können. Für die zahlreichen Kurse, die momentan auf die zwei Vereins- und die Schulturnhalle verteilt sind, sollen kleinere Einheiten eingerichtet werden. Auch der Carneval-Verein und andere können sie nutzen.

Zehn Millionen Euro werden investiert

„Es geht gar nicht anders“, fasste Helmle zusammen, „zwei Sportvereine in einem Ort braucht man nicht“. Ein solches Projekt, das voraussichtlich zehn Millionen Euro umfasse, habe es „im ganzen Land noch nicht gegeben“. Dennoch hielten Vertreter von Land, Kreis und Stadt das Vorhaben für realisierbar. Voraussetzung sei, dass bis Mitte 2017 ein erster Antrag gestellt wird. Die Fusion sollte bis dahin zumindest eingeleitet sein.

Helmle sei sich bewusst, dass es sich bei den Partnern um „zwei Vereine mit einer Tradition von mehr als 100 Jahren“ handle. Sie seien aber längst nicht mehr nach „schwarz“ und „rot“ getrennt wie noch vor 20 Jahren. Die finanziellen Potenz beider Seiten sei „Nebensache“, denn „das bisschen, was wir haben, müssen wir in einen Topf werfen“. Wichtig sei, „es wird keiner gefressen“, nur aus rechtlich Gründen müsse einer den anderen übernehmen. Einen Mammut-Namen wie in Jügesheim lehne er ab, Helmles persönlicher Favorit lautet TSG, „doch soweit sind wir noch lange nicht“.

Startschuss könnte 2018 fallen

Es bestünden Chancen, dass das Vorhaben auf der Prioritätenliste des Landes ganz nach oben rückt. 2018 könne mit den Arbeiten begonnen werden, verteilt auf mehrere Bauphasen, um für jede die volle Förderung zu erlangen, erläuterte der TSV-Chef. Mitte 2020 wäre dann die Halle fertig. Erst aber müssen auch die TGL-Mitglieder ihr Einverständnis erteilen.

Bei den Wahlen bestätigte die Runde neben Helme auch seinen Stellvertreter Roger Fiala. Kassierer ist wieder Matthias Schmidt, Schriftführerin Claudia Fiala wird von Frank Korzendorfer unterstützt und Reimund Lienert bleibt Pressewart. Als Abteilungsleiter zählen die Abteilungsleiter Sabine Schepp (Turnen) und Roland Holzberger (Fußball) zum Vorstand.