Viele Besucher beim Dietesheimer Weihnachtsmarkt Zuspruch belohnt Mühen der Initiatoren

Die Bettinastraße zwischen Lore und Wendelinuskapelle war Schauplatz des Dietesheimer Weihnachtsmarkts. Zum zweiten Mal wurde zu „Christmastime in Dietesheim“ eingeladen, und die Resonanz war mehr als gut. Foto: Prochnow

Mühlheim (m) – Die Nachbarn grübeln und tuscheln, wie die Basaltköpp das wieder geschafft haben. Bereits im zweiten Anlauf haben sie doch einen Weihnachtsmarkt vom Format einer mittelgroßen Kleinstadt auf die Beine gestellt. Des Rätsels Lösung ist ganz einfach, „Christmastime in Dietesheim“ ist ein prächtiges Familienfest, bei dem Groß und Klein ihre Talente einbringen.

30 Stände, vier Chöre, eine Bläsergruppe und der Nikolaus begeisterten am vergangenen Samstag Besucher aus der Nachbarschaft und aus der Ferne. In der Bettinastraße und am Alten Friedhof präsentierten Geschäftsleute, Erzieherinnen und Eltern sowie Vereinsmitglieder originelle Geschenkideen oder selbst zubereitete Leckereien. Und die beschränkten sich nicht auf Glühwein und Waffeln.

Da lockten Fleischwurst und Kartoffelsuppe mit Speck, Schmalzbrot und heimischer Äppelwoi, Eierpunsch nach geheimem Rezept, Kaffee-Spezialitäten, der älteste Kräuterlikör, Schokobananen und Bethmännchen, selbst gemachte Pralinen und Crepes, heißer Caipi und warme Schnäpse. Da brodelte eine Feuerzangenbowle, Wildschweinburger brutzelten und Kartoffelpfannkuchen brieten goldbraun. Das Gesicht aber verleihen die kreativen Köpfe und ihre Kunstwerke einem Weihnachtsmarkt.

Den Machern gelang es, dass aus einem Drittel der Buden kein Glühweinduft zog. Sie glänzten mit schlanken Weihnachts-Jungs bei Mitorganisatorin Marion Winter, mit fantasievollen Gestecken der Gärtnerei Warmuth, modernem Design fürs weihnachtliche Heim von Birgit Bender, Bianca Kowalski, Gabi Schuckmann und der Familie Schwemmler. Aus Abfällen in Burkina Faso gefertigtes Spielzeug wurde feilgeboten von Thorsten Ehmann vom Elsternest, damit der Verein Thiogo in Afrika Brunnen erhalten und Ausbildung leisten kann. Klaus Puth, Mühlheims Talent mit der Gänsefeder, hielt Kalender, Bilder und Bücher bereit.

Angesichts der um ein Drittel gestiegenen Zahl von Ständen bewährte sich das Konzept, alle Hütten auf eine Straßenseite zu postieren. Das vermied Gedrängel und Engpässe bei Einbruch der Dämmerung, als die meisten Besucher über die Glühwein-Meile bummelten.

Dann war da noch Ingo Ochsenreiter, der Park und Kapelle in ein neues Licht tauchte. Die Kinder kommunizierten schüchtern mit Konrad, dem frechen Alten mit der Stimme von Andy Franz von der Sonnau, diesmal im Nikolausmantel. Daneben vergnügte sich der Nachwuchs auf einem kleinen Kinderkarussell.

Festliche Stimmung verbreiteten die Musikgruppen im Grünen und an der Wendelinuskapelle. Dort eröffnete Stadtverordnetenvorsteher Harald Winter den Reigen und zog alsdann mit einem Bauchladen, Bürgerhaus-Geschäftsführer Martin Deiß und Stephan Mündelein durch die Straße. So verkaufte das Trio eifrig Anstecker mit dem Motto, „Christmastime in Dietesheim“, für zwei Euro das Stück. Vom Erlös soll die Kita Regenbogeninsel in Lämmerspiel nach dem Wasserschaden unterstützt und die erste Rollstuhl-Schaukel auf dem Ludwigsplatz installiert werden.

Winter dankte der Firma Erko, die kostenfrei den Strom verlegte, und den Stadtwerken. Metzger Thomas Müller und Leierkasten-Spieler Hans-Peter Schwenger hatten zum Aufbau im Regen Würstchen und Gebäck serviert. Der Posaunenchor der Friedensgemeinde, der Frauenchor des Sängerkranz‘, Reinhard Paul aus Hanau, der katholische Kirchenchor St. Sebastian, der Musikverein Dietesheim und der Chor der Concordia unterhielten die Besucher unter freiem Himmel, der den Basaltköpp’ wohlgesonnen war.