Open Doors Festival sorgt wieder für Begeisterung Alles, was das Musikerherz begehrt

Die Band Maddabrasska gewann 2017 den Newcomer-Contest auf dem Open Doors Festival und heizten auch in diesem Jahr den Festival-Besuchern ordentlich ein. Foto: zvk

Neu-Isenburg (zvk) – Salsa tanzen vor der Hugenottenhalle oder zu rockigen Hits wie „The Final Countdown“ mitgrölen: Beim 26. Open Doors Festival war beides möglich – und noch einiges mehr.

Denn von Freitag bis Sonntag bot die Innenstadt von a cappella über Country bis zu Pop alles, was das Musikerherz begehrt. Statt mit 50 Stundenkilometer ging es am Wochenende nur im gemächlichen Schritttempo über die Frankfurter Straße. Für Autos und Lieferwagen ist der Weg durch die Innenstadt am Wochenende gesperrt. Die Isenburger Hauptverkehrsader verwandelt sich in eine Partymeile für die Festivalgänger. Ausgiebig feiern, zusammen tanzen und die ausgelassene Stimmung genießen: Diese drei Punkte konnten die Besucher des Open Air Festivals allesamt erfolgreich abhaken. Rund 40 Bands treten auf insgesamt elf Bühnen rund um die Innenstadt auf und spielen Live-Musik. Der Eintritt ist für die Besucher frei. Einige von ihnen unterstützen das Fest allerdings freiwillig mit dem Kauf eines „Charity-Buttons“. Den rote kleine Button gibt es zum ersten Mal auf dem Festival. Für fünf Euro können die Besucher ihn erwerben und ihn sich ans T-Shirt oder die Tasche klemmen. Pro Button gehen zwei Euro an die Kinderhilfestiftung und drei Euro an die Stadt. So soll das Festival auch im nächsten Jahr gesichert werden. Zudem bekommen die „Buttonisten“ am Samstagabend freien Eintritt zur Aftershow-Party in der Hugenottenhalle.
Aber ob mit oder ohne Button: Das Musikprogramm am Wochenende konnte jeder genießen.
Bekannte Bands unterhalten die Zuschauer dabei ebenso wie Newcomer. Letztere beweisen sich am Freitag auf dem Newcomer-Wettbewerb: Die fünf Nachwuchs-Bands treten nacheinander auf der Bühne. Der Applaus und die Begeisterung der Zuschauer und der Jury entscheiden über die Platzierung, und die wiederum über das Preispaket. Wahren Festivalgängern mag das Konzept des Open Doors bekannt vorkommen: Das Schlossgrabenfest in Darmstadt lebt ebenfalls von der Mischung aus bekannten Bands und Nachwuchskünstlern sowie von der bunten Musikpalette. Zwar geht es in der Hugenottenstadt beschaulicher zu – in der Qualität kann das Open Doors allerdings mithalten und als kleine Schwester des Schlossgrabenfests durchgehen. Das breite Spektrum an Künstlern spiegelt sich schließlich auch in den Besuchern wieder: Selten trifft man auf einem Festival sowohl Trachtenträger als auch „Rocker“ mit abgewetzten Lederwesten zusammen an Wie so viele große öffentliche Veranstaltungen, wird auch das Open Doors von Sicherheitsvorkehrungen begleitet. Wer das Festivalgelände aus Richtung des Isenburg Zentrums betritt, dem fallen die Betonblöcke auf der Frankfurter Straße auf. Diese sollen heranrasende Fahrzeuge von der Partymenge fernhalten. Zudem sind die Nebenstraßen abgesperrt und werden von Sicherheitskräften kontrolliert. Als Mahnung rufen die Betonblöcke ein beklemmendes Gefühl hervor, welches jedoch mit den ersten Klängen der Musik rasch verfliegt. Vor der Amicus-Bühne vor der Hugenottenhalle tanzen sich die Besucher schon am frühen Abend warm. Das Orquesta Salsamania heizt den Zuschauern mit afrokaribischer Musik ein und lädt auf den Tanzboden zur Salsa ein. Dort tummeln sich die Paare Schulter an Schulter und bewegen sich zu den rhythmischen Klängen. Wem weniger nach Tanzen, dafür aber umso mehr nach essen oder trinken ist, der ist auf der Frankfurter Straße besser aufgehoben. Dort reiht sich eine Bierinsel an den nächsten Foodtruck oder Grillwagen. Verschiedene Nationen bieten dort an Ständen ihre Spezialitäten an. Auf Bierbänken und an Stehtischen teilen sich fremde Menschen den Platz, rücken zusammen, lachen und kommen ins Gespräch. Auf halber Strecke, an der Kreuzung Friedrichstraße, macht sich die Masse an Besuchern besonders bemerkbar: Während es bislang gemütlich im Schritttempo voranging, stockt es allmählich. Grund hierfür ist die Fraport-Bühne, auf der gerade die Rockband Rÿffhuntr spielt.
Etwas abseits und gut versteckt in der Gaststätte Treffpunkt befindet sich die Bühne der Sparkasse Langen-Seligenstadt. Dort treten am Samstag„The Gypsys“ auf. Die Scheinwerfer tauchen die Bühne in ein schummriges Licht und lassen den Raum lauschig wirken. Die Musikauswahl unterstützen dieses Gefühl: Mit einer Mischung aus „Oldies“ und neueren Chartstürmern begeistert die Band ihr Publikum. Platz zum Tanzen gibt allerdings nicht viel: Die Menschen drängen sich dicht aneinander, nur in den vorderen Reihen gibt es genügend Raum Während „The Gypsys“ sich langsam warm singen, beenden die Maddabrasskas auf der Bühne von Linkinpartner und Journal Frankfurt gerade ihren Auftritt. Die Gruppe gewann 2017 den Newcomer-Contest. Ein Jahr später führt der Weg von Maddabrasska wieder auf das Open Doors. Zu übersehen sind sie nicht in ihren quietsch grünen Kleidung. Mit Blasmusik und Schlagzeug als Instrumente interpretieren sie Hits von Michael Jackson, Macklemore oder Gustavo Lima. ,,Neu-Isenburg was habt ihr heute Abend vor?“, fragt der Sänger der Gruppe. Dem Jubel kann man entnehmen, dass „Feiern“ wohl die einzig richtige Antwort ist.

Mehr Eindrücke vom Open Doors gibt es in der StadtPost-Bildergalerie.