Für Spannung war gesorgt, denn es war nicht mal ein Gerücht nach Außen gedrungen, wer das neue Prinzenpaar sein würde. Und die, die es wissen musste – Annette Knitter – zeigte sich völlig unwissend. Elf „Böller“ aus der Beschallungsanlage kündigten dann den offiziellen Beginn der närrischen Inthronisierungsfeier an – es war 19.11 Uhr.
Die Vorsitzende des Arbeitskreis karnevaltreibender Vereine in Neu-Isenburg (AKVN) begrüßte die bestens aufgelegte Narrenschar, insbesondere jedoch das bereits am Aschermittwoch entmachtet Prinzenpaar, Prinz Tim I. und Prinzessin Angi I. „Gell, ihr würdet es auch nochmal machen?“, so die verwirrende Frage von Annette Knitter – und beide nickten. Willkommen geheißen wurden auch Watz und Oberlump aus der Isenburger Narrentradition, aber auch Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner, Bürgermeister Herbert Hunkel und erster Stadtrat Stefan Schmitt.
Bevor ein neues Prinzenpaar inthronisiert werden kann, muss das alte erst einmal entthronisiert werden. Also musste Prinz Tim I. seine Insignien abgeben. Prinzessin Angi I. durfte ihr Krönchen als Erinnerung an ihre schöne Zeit an der Spitze der Isenburger Narren behalten. „Es war eine wirklich tolle, wenngleich anstrengende Zeit, aber wie würden es glatt wieder tun“, sagten die beiden entmachteten närrischen Totalitäten. Viele schöne Erlebnisse werden als bleibende Erinnerung für beide noch lange nachwirken.
Die Minigarde der Schwarzen 11 eröffnete den Gardereigen. Larissa Werner vom KV „Die Watze“ erfreute die Gäste mit ihrem Solotanz und Torsten von Juterzenka trat als erster in die Bütt. Vom Prinzenpaar war noch keine Spur. Die Cappuccinos mit Norbert Engl, Wolfgang Paul und Stefan Ritzel brachten mit ihren „Närrischen Isenborjer Hymnen“ beste Stimmung in die Reihen der Gäste. Witzi und Flitzi, Lilli Litzenberger und Dalina Walter wirbelten über die Bühne und wurden mit großem Applaus bedacht.
„Ich will jetzt endlich wissen, wer das neue Prinzenpaar ist“, sagte ein Narr. Dann war es so weit. Die Gardedamen standen bereit und führten das neue Prinzenpaar in den Saal. Es waren Uwe Fräger und seine Frau Andrea. Da staunten viele nicht schlecht.
Nachdem die stehenden Ovationen verklungen waren, gab es das Zepter und die Prinzenmütze für Uwe I., rockenden Adler von der Partyzunft, sowie das Krönchen für Prinzessin Andrea I., vom schöpferischen Gedanken, Freifrau von der Trainerban. „Ihr könnt´ euch alle auf eine ganz tolle Narrenzeit mit uns freuen“, versprach das Prinzenpaar und alle konnten dem nur zustimmen. Der 41-jährige Bürokaufmann und die 39-jährige Speditionskauffrau werden nun bis zum Aschermittwoch die Regenten der Isenburger Narren sein.
Nach der Inthronisation mit dem Eid auf die Isenburger Fastnacht, tanzte zu Ehren des neuen Prinzenpaares die Garde der Watze und Prinzessin Andrea I. Iris Hess erfreute die Narrenschar mit ihrem Vortrag in der Bütt, dann kamen die Firegirls der Watze mit ihrem Schautanz. Auch eine ganz besonders engagierte Närrin wurde ausgezeichnet: Martina Liedtko, die sich über viele Jahre mit besonderem Herzblut, ob als Moderatorin, mit Büttenreden aber auch bei der Organisation von Veranstaltungen, für den Neu-Isenburger Karneval engagiert hat, wurde mit der höchsten Auszeichnung des AKVN, dem Stern von Isenburg geehrt. Tosender Beifall der Narren im Saal bestätigten ihre Verdienste.
Nach der Vorstellung der Lumpenmontagsplakette, eine Krone mit den Symbolen von Watz und Oberlump, sowie den Namen des Prinzenpaares, erfolgte die Gratulationskur der vielen Gäste für Prinz Uwe I. und Prinzessin Andrea I. „Ihr seid wirklich ein tolles Paar, aber dass wir jetzt ein Jahr ohne Watz auskommen sollen, da fehlt was“, sagte Karl-Heinz Müller, lange Jahre selbst „der“ Watz von Isenburg.