Raumfahrer hält Vortrag in der Hugenottenhalle Astronaut Thomas Reiter macht Station in Neu-Isenburg

Thomas Reiter bei seinem Vortrag in der Hugenottenhalle. Foto: Postl

Neu-Isenburg (lfp) – Auf Einladung des Vereins für Geschichte, Heimatpflege und Kultur (GHK) war der Neu-Isenburger Ehrenbürger und Astronaut Thomas Reiter zu Gast in seiner Heimatstadt.

Mit seinem Vortrag entführte Reiter die Besucher in der Hugenottenhalle auf eine Reise durch den Weltraum. Der „Iseborjer Bub“ war als Astronaut sowohl auf der russischen Raumstation MIR als auch der Internationalen ISS. Insgesamt verbrachte Reiter 350 Tage im All. Bei der Europäischen Weltraum-Agentur in Darmstadt ist er Koordinator für das ISS-Programm.

Mondlandung entfacht Traum 

„Ich erinnere mich noch gut, wie ich als Elfjähriger die erste Mondlandung bei unseren Nachbarn verfolgt habe, die einen Farbfernseher hatten“, erzählt Thomas Reiter. Danach habe er sich in Mathematik und Physik mehr angestrengt, was ihm bei der Verwirklichung seines Traums geholfen habe. „Das Universum ist für uns unendlich, aber unsere technischen Möglichkeiten sind zu begrenzt“, erklärt Reiter.  

Thomas Reiter bewertet Mars-Mission als Erfolg

Für eine Reise zum Mars seien mindestens 800 Tage notwendig, da man nicht so einfach hin- und wieder zurückfliegen könne. „Nach einer Landung muss das Zeitfenster für die Rückreise abgewartet werden, die nur bei bestimmten Konstellationen der Erde zum Mars möglich ist“, sagte der Astronaut. Natürlich ging es in diesem Zusammenhang auch um die jüngste Mars-Mission. „Wir haben es geschafft, einen Transporter in die Umlaufbahn des Mars zu bringen und sogar den Lander abzusetzen – einzig das Verankern hat nicht funktioniert“, sagte Reiter. Die Mission sei für ihn dennoch ein Erfolg.

Welraumfahrt als faszinierendeste Errungenschaft der Menschheit

Für Reiter ist die bemannte Weltraumfahrt eine der faszinierendsten Errungenschaften der Menschheit. „In Kürze tritt der Ministerrat der EU zusammen, dann wird entschieden, wie es nach 2020 weiter geht“, schloss Reiter seinen Vortrag, und bat die Zuhörer, der Weltraum-Agentur die Daumen zu drücken.