Umweltpreis der Stadt geht an Nabu-Jugend/Sonderpreis für Goethe-Schüler Auszeichnung für junge Naturschützer

Bürgermeister Herbert Hunkel (Zweiter von links) und Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner (rechts) gratulierten der Nabu-Jugendgruppe mit den Leitern Gundula Saurer (Mitte, grünes Shirt) und Heinz Kapp (dahinter). Der Sonderpreis ging an Kurt und Robert Cieslinksi (hinten rechts). Foto: Postl

Neu-Isenburg (lfp) – Über Natur- und Umweltschutz wird nicht nur auf dem Weltklimagipfel diskutiert – Naturschutz fängt vor der eigenen Haustür an. So sieht es auch die Stadt Neu-Isenburg, die nicht nur einen Dezernenten für Umwelt- und Klimaschutz hat, sondern mit Ernst Böhm und Heinz Kapp auch engagierte Naturschützer. Um den Naturschutz auch für die Zukunft zumindest personell zu sichern, gründete Kapp 2010 eine Nabu-Jugendgruppe.

Die damals 14 Kinder im Alter um die acht Jahre kamen alle aus der zweiten Schulklasse. „In den letzten Jahren hat sich Nabu-Jugend um ihr Leitungs-Trio Helga Wegner-Pahl, Gundula Sauer und Heinz Kapp in vielen Aktionen aktiv um den Naturschutz gekümmert, dies wollen wir heute mit der Verleihung des Umweltpreises auch öffentlich anerkennen“, begrüßte Bürgermeister Herbert Hunkel die Gäste im Plenarsaal des Rathauses. „In ihrer Freizeit übernehmen die jungen Naturschützer Aufgaben im Bereich des Naturschutzes. Wenn es sein muss, greifen sie zu Hacke, Schaufel oder Heckenschere, säubern Nistkästen oder helfen bei den traditionellen Frühjahrs- oder Herbstputzaktionen mit. Alle Aktionen werden mit Lehrreichem verbunden“, nannte Hunkel nur ein paar Beispiele. Darüber hinaus gibt es immer wieder Ausflüge zu Naturschutzzentren oder zum Beobachten von Fledermäusen und Vögeln. Zusammen mit Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner überreichte Hunkel den mit 1.000 Euro dotierten Umweltpreis.

Die vom Magistrat eingesetzte Jury sprach sich dieses Jahr auch für die Verleihung eines Sonderpreises in Höhe von 100 Euro aus. Dieser ging an die Goethe-Schüler Kurt und Robert Cieslinski, für ihre Langzeitstudien „Betrieb einer Solarthermieanlage und der Klimawandel“ sowie „Waschen und Spülen mit Sonnenpower“. Über elf Jahre hinweg haben die Brüder Sonnen- und Betriebsstunden sowie das Einsparpotenzial einer Solarthermie-Anlage bestimmt.

So haben sie an zwei Waschmaschinen die Energieeinsparung gemessen, die durch Verwendung des mittels Solarenergie bereits vorgeheizten Heißwassers für die Waschvorgänge einsparen lässt. „Wir kamen über ein Projekt im Physikunterricht an das Thema Solarenergie. Das hat uns einfach interessiert, denn wir wollten zeigen, dass Jeder etwas zum Umweltschutz beitragen kann“, erklärten Robert und Kurt Cieslinski.

In seiner Dankesrede für die Zuerkennung des Umweltpreises gab Heinz Kapp einen Einblick in die Arbeit der Nabu-Jugend: „Wir säubern Nistkästen, besuchen Naturschutzgebiete und die Jugendlichen waren von der Ausstellung über die Rückkehr der Wölfe begeistert.“. Die jungen Naturschützer trugen aber auch Frösche über die Straße, besuchten einen Imker, haben so selten Vögel wie Nachtigall, Pirol, Zwergsäger oder Eisvogel gesehen. „Mit unserem Förster haben wir Bucheckern ausgesäht, Haselnüsse gesucht und anhand der Fraßspuren nachvollzogen, ob sie der Haselnussbohrer, der Specht, eine Haselmaus oder das Eichhörnchen geöffnet hat“, berichtete Kapp von vielen kleinen Abenteuern.

Die Naturschutzjugend trifft sich jeden zweiten Samstagvormittag. „Bei der Naturschutzjugend mitzumachen ist nicht zwingend an eine Mitgliedschaft gebunden. Die Teilnahme ist frei, muss aber langfristig und ernsthaft gemeint sein“, verwies Kapp auf eine besonderen Aspekt. „Und wer hat schon mal einen Teichmolch in der Hand gehalten, einen Grasfrosch berührt oder eine Schleiereule gestreichelt – solche unvergesslichen Erlebnisse gibt es bei uns in der Nabu-Jugend“, machte der Gründer der Jugendgruppe andere Jugendliche auf die interessante und erlebnisreiche Mitarbeit aufmerksam.