Mühl geht, Sator-Marx kommt Benefizkonzert für Speisekammer bringt Erlös von 11.000 Euro

Schirmherr Stefan Schmitt (Mitte) überreicht den großen Scheck an Annette Mühl, mit auf dem Foto sind alle weiteren Spender und Mitwirkenden des Benefizkonzertes sowie Überraschungsgast Dunja Rajter. Foto: lfp

Neu-Isenburg (lfp) – Wieder mal ein volles Haus, ein tolles Konzert mit zahlreichen Überraschungsgästen und vor allem ein Rekorderlös von 11.000 Euro – das ist das Ergebnis des vierten Benefizkonzertes zugunsten der Speisekammer St. Josef in Neu-Isenburg.

Die älteste Band der Republik, also jene, die am längsten in gleicher Besetzung zusammen musiziert, nämlich das Interton Trio aus Sprendlingen, bot wieder einmal das Gerüst für einen höchst unterhaltsamen Abend im katholischen Gemeindezentrum St. Josef. „Wir wollten in diesem Jahr eigentlich kein Konzert mehr veranstalten, da es terminliche Probleme gab, aber Annette Mühl hat mich am Ärmel gepackt und mich wissen lassen, dass die Speisekammer wieder Geld benötigt“, erklärte Schirmherr und Erster Stadtrat Stefan Schmitt das Doch-Noch-Zustandekommen. Schnell gab es die Zusagen der bereits bewährten Akteure, es kamen sogar neue hinzu.

Band-Leader Helmut Sauer und seine „Kumpels“ Karlheinz Kastner und Heinz Lenk, verstärkt durch Peter Sauer am Schlagzeug und „Gino“ Felice Deho mit der Gitarre, sorgten mit ihren Liedern aus der guten alten Zeit schnell für Hochstimmung unter den begeisterten Gästen. Mal öffnete sich der Vorhang, dann kam Barbara Korneck hervor und sang wie Catherina Valente, mal war es Maria Lather aus Zeppelinheim oder auch Horst Schimkat, der einen bekannten Oldie anstimmte und viele sangen begeistert mit. „Leut’, uns geht es doch gut, helft alle mit, damit es anderen auch gut geht“, meinte Helmut Sauer von der Bühne und das Interton-Trio ließ weitere Schlager unter dem Motto „Schön war die Zeit“ folgen.

Dunja Rajter als Überraschungsgast

In der zweiten Hälfte kam mit Dunja Rajter, die sich auch in Langen für soziale Projekte engagiert, ein besonderer Überraschungsgast. Wofür wird das Geld in der Speisekammer gebraucht? „Die Leute meinen, wenn wir genug Lebensmittelspenden erhalten, dann reicht das aus, aber das ist bei weitem nicht so“, betont Annette Mühl. Die engagierte Gravenbrucherin, die seit elf Jahren beim Team der Speisekammer ist und von der Mitbegründerin Christina Schoch vor acht Jahren die Leitung übernommen hatte, verweist auf viele Kosten, die gestemmt werden müssen. „Wir brauchen Fahrzeuge um die Lebensmittel abzuholen, für besondere Waren gar einen Kühlwagen. Für diese Autos brauchen wir Benzin, manchmal müssen sie auch repariert werden, und wir müssen mittlerweile bestimmte Artikel jede Woche zukaufen, damit wir den bedürftigen Menschen das Nötigste mitgeben können“, erklärt Mühl. Jeden Freitagnachmittag kommen mehr als 150 Bedürftige, um Lebensmittel abzuholen.

Bei den ersten drei Benefizveranstaltungen kamen so rund 27.000 Euro zusammen, Stefan Schmitt bestätigte. „Wir könnten ja auch in die Hugenottenhalle gehen, wo wir vielleicht mehr Besucher hätten, aber da gibt es auch höhere Kosten“, gibt Schmitt zu bedenken. Das katholische Gemeindezentrum, das die Pfarrgemeinde St. Josef für diese Benefizveranstaltung kostenfrei zur Verfügung stellt, hat sich somit als bewährte Basis erwiesen. „Hier kümmern sich viele freiwillige Helfer um die Bewirtung der Gäste, das ist auch eine schöne Sache“, lobte der Schirmherr die vielen freiwilligen Helferlein.

Ehrung für Annette Mühl

Bürgermeister Herbert Hunkel lobte das gesamte Speisekammer-Team, insbesondere jedoch die beiden „Macherinnen“ Annette Mühl und Doris Schleifer. „Die Speisekammer St. Josef ist mittlerweile das größte Sozialprojekt in unserer Stadt“, betonte Hunkel.

Annette Mühl hatte jedoch noch eine persönliche Botschaft zu verkünden. „Ich war elf Jahre in diesem tollen Team der Speisekammer und war seit acht Jahren für die Leitung verantwortlich. Diese Zeit hat mir viel Freude in meinem Leben gebracht, doch nun möchte ich aus persönlichen Gründen die Verantwortung an Maria Sartor-Marx übertragen“, sagte Mühl.

Annette Mühl selbst erfuhr aber noch eine besondere Ehrung. Im Auftrag des Diözesanadministrators Prälat Dietmar Giebelmann – einst selbst als Pfarrer in St. Josef aktiv –, überreicht Pfarrer Martin Berker von St. Josef eine Medaille und Urkunde. Die neue Leiterin Maria Sartor-Marx danke für das in sie gesetzte Vertrauen: „Ich will versuchen, in die großen Fußstapfen meiner Vorgängerin zu treten“.