Die ehemalige Gaststätte soll einem Mehrfamilienhaus und zwei Reihenhäusern weichen Deutsches Haus wird abgerissen

Das Deutsche Haus an der Bahnhofstraße. Foto: Postl

Neu-Isenburg (red) – Zum Erhalt des ehemaligen Deutschen Hauses wurden von Seiten der Stadt zahlreiche Gespräche geführt und Initiativen ergriffen – allerdings vergeblich.

Laut Aussage des Eigentümers beziehungsweise des Schwiegersohns war es nicht möglich, einen Nachfolger für den Weiterbetrieb des Restaurants zu finden, sodass zunächst ein Verkauf des Hauses angestrebt wurde. Um den Erhalt des Deutschen Hauses zu sichern, wurden von Bürgermeister Herbert Hunkel zahlreiche Initiativen ergriffen.

Mit dem Landesamt für Denkmalpflege fand eine Besichtigung vor Ort, innen und außen, mit einem Referenten des Landesamtes für Denkmalpflege Wiesbaden statt, mit dem Ziel einer Unterdenkmalschutzstellung. Die Behörde kam zu dem Ergebnis, dass eine Unterdenkmalschutzstellung nicht in Frage kommt.

Auch die Besichtigung und Prüfung durch die Gewobau mit dem Ziel, das

Gebäude zu erhalten und für Wohnungen umzubauen, führte zu einem negativen Ergebnis. Nach Prüfung der Sachlage ist der hohe Aufwand für die Sanierung und den Umbau, verbunden mit dem Kaufpreis, wirtschaftlich nicht darzustellen. Die Erträge würden bei weitem nicht den Aufwand decken.

Auch mit der ABG Frankfurt wurden Gespräche geführt. Es fand eine Besichtigung und Prüfung vor Ort durch den Geschäftsführer Frank Junker persönlich statt.

Unabhängig von der Prüfung durch die Gewobau kam Junker zum gleichen Ergebnis. Ein Erwerb der Immobilie sei nicht wirtschaftlich abbildbar.

Diverse Projektentwickler wie Claus Wisser wurden eingeschaltet. Geprüft wurden alternative Konzepte, beispielsweise ob die Einrichtung von Büros im Erdgeschoss und Wohnungen (auch ETW) im Obergeschoss umzusetzen sei. Auch hier fiel das Ergebnis negativ aus.

Auf Nachfrage diverser Unternehmen, die Büroflächen suchten, wurde stets das Deutsche Haus vorgeschlagen. Auch ein Unternehmer, der ein Wohnhaus suchte, konnte nicht als Kaufinteressent gewonnen werden.

Eine sinnvolle städtische Nutzung für das Haus ist nicht gegeben.

Der Kreis Offenbach erteilte am 16. Januar 2017 die Abbruchgenehmigung für das Deutsche Haus.

Am 19. Juni 2017 erhielt der Eigentümer vom Kreis Offenbach die Baugenehmigung für den Neubau eines Mehrfamilienhauses mit sechs Wohnungen auf dem Teil des Geländes, auf dem jetzt das Deutsche Haus steht. Auf dem Gelände in der Brunnenstraße wurde der Bau von zwei Reihenhäusern genehmigt.

Am 30. August 2017 informierte Bürgermeister Herbert Hunkel den Haupt- und Finanzausschuss über seine Bemühungen zum Erhalt des Deutschen Hauses. Ende August teilte der Eigentümer mit, dass er das Grundstück nicht verkaufen wolle, sondern das Projekt selbst betreibt. Weitere Bemühungen des Bürgermeisters um ein letztes Gespräch blieben erfolglos.