Laut, lecker und Lassos Dichtes Treiben beim Neu-Isenburger Altstadtfest

Die Lasso-Show von Frantastico Cowboy begeisterte die Besucher des Altstadtfestes. Foto: Postl

Neu-Isenburg (lfp) – Kleine Veränderungen schaffen Aufmerksamkeit und beleben eine Veranstaltung. So die Intension der städtischen Organisatoren um Gordana Petkovic. Wer am Freitagabend zur Eröffnung des Neu-Isenburger Altstadtfestes kam und sich den begehrten Logenplatz inmitten des Marktplatzes sichern wollte, sah sich enttäuscht.

Kein erhöhtes Podium mit Couch-Atmosphäre. „Es gab für und Wider. Jene, die einen Platz ergattert hatten, waren begeistert und blieben recht lange dort, andere die lange warteten um nach oben zu können, haben natürlich gemurrt“, schilderte Petkovic das Problem. Beschwerden gab es aber auch von den Besuchern aus dem rückwärtigen Raum: Die haben natürlich nichts vom Geschehen auf der Bühne mitbekommen. „Aber der Hauptgrund, warum wir verzichtet haben, lag bei den Sicherheitsaspekten. Kinder und Jugendliche haben das mit einem Klettergarten verwechselt und jene mit ziemlich hohen Alkoholpegel drohten auch über die Brüstung zu stürzen – das alles wollen wir freilich nicht“, sagt Petkovic.

Also begrüßte Bürgermeister Herbert Hunkel die ersten Besucher des Altstadtfestes von ebenerdiger Position, direkt vor der Bühne. Das Stadtoberhaupt lobte die aufwendigen Vorarbeiten der Organisatoren und des DLB, der alle Blumenkübel abtransportieren musste, und dankte den vielen Mitmachern von Vereinen und Institutionen.

Von sportlichen Botschaftern

Traditionsgemäß nutzte der Bürgermeister die Eröffnung des Altstadtfestes auch um „sportliche Botschafter“ der Hugenottenstadt buchstäblich ins Rampenlicht zu stellen. Allen voran Eileen Demes, die derzeit schnellste Hürdenläuferin Deutschglands. Die 19-jährige Leichtathletin des TV Neu-Isenburg hat allerbeste Chancen bei der Weltmeisterschaft U20 zu starten. Aber auch die Gymnastik-Schwestern Lea und Sina Tkaltschewitsch sind Aushängeschilder von Neu-Isenburg: Sina wird in Rio de Janeiro bei den Olympischen Spielen dabei sein, ihre Schwester Lea bei der Junioren-Europameisterschaft in Israel. Da beide nicht anwesend sein konnten, erhielten ihre stolzen Eltern die „Botschafter-Tasche“ der Stadt Neu-Isenburg. Ein Jubel-Hoch auf die errungenen Meisterschaften gab es auch für die Damenmannschaft der TSG Neu-Isenburg, die in der kommenden Saison in der Hessenliga antritt, sowie für die Damen der Spielvereinigung 03 Neu-Isenburg, die sich in der Kreisklasse A Frankfurt den Meistertitel holten.

Neben verschiedenen Vereinen, die ihre „mobile Vereinsgastronomie“ in die Neu-Isenburger Altstadt verlegt hatten, hatten aber auch die Gasstätten ihre Türen geöffnet oder waren mit Angeboten „uff de´ Gass´“ vertreten. Dort wo noch Platz unterhielt Franktastico Cowboy die Kinder mit fröhlichen Torero-Spielchen und faszinierte später mit seiner Lasso-Show auch große Besucher. Die Band Doctor Blond machte sich mit ihren Hits unüberhörbar.

Fröhliches Treiben in allen Gassen

Am Samstagnachmittag, immer noch bei schönem Wetter, eröffnete Rick Mayfield mit einem Mix aus Partymusik und Oldies den musikalischen Reigen auf der Marktplatzbühne. Das Duo der 1st Black Watch MP3 Pipes & Drums „walkte“ als Musik-Act durch die Gassen auch das Tor zum Kunstmarkt im Hof der Kronengasse 9, den die Neu-Isenburger Künstlerin Katy Conrad organisiert hatte, war geöffnet. Den weitesten Weg hatte Ree Mack, die eigens aus dem Bad Belzig kam. Andere kamen aus dem benachbarten Frankfurt, so wie Sonia Schmidtke, die gar aus Kaffee-Kapseln sehenswerte Kunstwerke schafft. Madlen Thorwart überrascht mit in Beton verarbeiteten Edelsteinen und bei Kim Weber war nicht Uri Geller, sie selbst „verbiegt“ altes Silberbesteck zu besonderen Kunstwerken. Waltraud Stettin hatte wieder Schals und Stulpen für Hände aus Seide und anderen Naturfasern dabei.

Am Nachmittag herrscht wieder Altstadtfest-Treiben in allen Gassen und auch alle Tische und Bänke auf dem zentralen Marktplatz waren besetzt. „Früher war das Fest größer, da war noch die Offenbacher Straße gesperrt, aber so wie es jetzt ist, finde ich es gut“, sagte Liesel Dörr, die mit 98 Jahren älteste Besucherin.