Während ihr Ehemann ein echter Frankfurter Bub ist und in der Stadt am Main zur Welt kam, stammt sie von der Schwäbischen Alb. Nach einem Jahr als Au-pair-Mädchen in Stockholm arbeitet sie als Zimmermädchen im Airporthotel, wo sich die beiden treffen. Am 27. August 1971 geben sie sich das Ja-Wort auf dem Standesamt in Bergen-Enkheim, im Oktober 71 wird Tochter Pia geboren.
Das Ehepaar wagt dann ein Abenteuer und zieht nach London. Norbert Kress arbeitet als Koch in einem Hotel und die Familie genießt das pulsierende Leben in Englands Hauptstadt. Sie planen für eine Zeit nach Australien zu gehen, aber es kommt ein spannendes Jobangebot vom Frankfurter Interconti-Hotel dazwischen.
Später sucht das Haus Dietrichsroth einen Koch. Norbert Kress bewirbt sich in dem Alten- und Pflegeheim – und wird genommen. Er arbeitet gerne und über 30 Jahre in der Senioreneinrichtung. Die Arbeitszeiten sind familientauglicher als in einem Hotelbetrieb. Denn inzwischen ist die Familie gewachsen. Nach Tochter Pia kommt 1975 Sohn Kevin zur Welt, 1979 wird Pascal geboren. Die Familie zieht nach Götzenhain um und Margret Kress arbeitet 22 Jahre lang als Küchenkraft im Kindergarten Am Lachengraben.
Seit einigen Jahren ist das goldene Hochzeitspaar schon in Rente. Die Jubilare lieben ihren kleinen Garten, gehen oft spazieren und verreisen gerne. Norbert und Margret Kress erfreuen sich an vier Enkelkindern und zwei Urenkeln. Nach dem Geheimnis ihrer beständigen Ehe gefragt, schmunzeln die beiden. „Langweilig wird es bei uns nie, aber an Scheidung haben wir auch noch nicht gedacht“, sagt Margret Kress. Vielleicht sei es auch ihr gemeinsamer Glaube – beide sind Zeugen Jehovas, der das Zusammenleben erleichtere.
Ihr Ehejubiläum wollen sie im nächsten Jahr groß feiern, wenn es die Pandemie nicht mehr so kompliziert macht.
njo