Tag der offenen Tür in der Brüder-Grimm-Schule Einblick in den Lernalltag

Physiklehrer Steffen Baumann demonstriert den Gästen die unterschiedlichen Siedepunkte des Wassers bei abnehmendem Luftdruck. Foto: lfp

Neu-Isenburg (lfp) – Im Klassenraum der 6aF in der Brüder-Grimm-Schule in Neu-Isenburg sieht es unordentlich aus. Dort wurden Tische und Stühle übereinander gestapelt – doch dieses Möbelchaos hat einen pädagogischen Hintergrund: Im Hohlraum von Tischen und Stühlen haben es sich Ilayda und Nele gemütlich gemacht. In der Mitte „lodert“ eine Feuerstelle. „Das ist eine Steinzeithöhle, so ähnlich haben die Menschen damals gelebt“, erklärt ein Junge. Ihre Erkenntnisse haben die Schüler bei einem Besuch im Archäologischen Museum in Frankfurt gewonnen. „Das war für alle recht beeindruckend, denn ein Mammut oder Höhlenbär in seiner Größe zu beschreiben oder einmal direkt daneben zu stehen, hat doch eine ganz andere Wirkung“, sagt Klassenlehrer Max Damm. Ein spannendes Quiz der Schüler für die Besucher rundete die Steinzeit-Ausstellung im Klassenraum ab.

Dafür geht es im „modernen“ Bereich der Brüder-Grimm-Schule fortschrittlicher zu. „Man muss auch mal zeigen, was man hat!“, betont Regine Barth und meint damit insbesondere die neu ausgestatteten Unterrichtsräume des Naturwissenschafts-Bereiches. Die Schulleiterin freut sich, dass die vielfältigen Bemühungen, die Schule gerade in diesem Bereich aufzuwerten, nun zum Erfolg geführt haben. Im Rahmen des „Tag der offenen Tür“ konnten sich Eltern von künftigen Schülern über die vielfältigen Angebote des Unterrichts informieren. „Aber auch Eltern, deren Kinder bereits an unserer Schule sind, können sich überzeugen, dass wir hier mehr als nur den Pflichtunterricht bieten, sondern gerade im Förderbereich eine ganz wichtige Säule auf dem Weg zu einem erfolgreichen Schulabschluss haben“, sagte Regine Barth.

Nach der offiziellen Begrüßung in der Aula standen fast alle Türen offen. Schulführungen hielten an interessanten Stationen und Projekten aus der Schulpraxis. Mit dabei war auch die Fahrradwerkstatt um Matthias Vogel, sowie die Schulsozialarbeit. Bei der Kletter-AG in der Turnhalle, die von Emre Dogan geleitet wird, ging es sportlicher zu. Dort wurde die Verlässlichkeit einer Partnerschaft zur Absicherung der kletternden Person auf die Probe gestellt.

Beim Schulrundgang standen die Räume des naturwissenschaftlichen Bereiches mit Biologie, Physik und Chemie im Vordergrund. „Wir haben uns wirklich sehr gefreut, dass uns der Kreis Offenbach unter die Arme gegriffen hat und uns einen neue Ausstattung für über 125.000 Euro spendiert hat“, sagt Birgit Ingenfeld. Die stellvertretende Schulleiterin wies darauf hin, dass gerade das Selbstausprobieren, Nachempfinden oder auch nur der einmal selbst in der Gang gesetzte Herz-Kreis-Lauf am speziellen Körper-Modul einen wesentlich nachhaltigeren Erfolg für das Erlernen mit sich bringt. „Dazu kommen viele Erleichterungen für uns Lehrkräfte, die damit einhergehen“, sagt Ingenfeld und zeigt auf Medienkanäle an den Decken. Großer Kabelsalat ist damit Geschichte. „Wir können zentral die Zufuhr von Gasen an jeden Lernplatz steuern und mit realen Experimente zeigen, was wir vorher oft nur in der Theorie erklären konnten“, sagt Birgit Ingenfeld hervor.

Aber auch die Kreativität wird an der Brüder-Grimm-Schule gefördert. Entsprechende Beispiele gab es in der Bastelwerkstatt oder beim Verfassen von Herbstgedichten. Die Schüler der Klasse 5bF zeigten, wie ein Lebkuchenhaus entsteht und in der Klasse 7dH entstanden mit großem Geschick kunstvolle Globen mit einem realitätsnahen Abbild der Erdoberfläche. Den Rundgang beendeten Besucher am besten mit einer frisch gebackenen Waffel der Schüler-AG um Heike Adam, garniert mit Schoko-Obst. „Heute ist es wichtig, dass man auch für seine Schule wirbt. Ich denke, das ist uns recht gut gelungen – schließlich haben wir ja auch einiges zu bieten“, zog Birgit Ingenfeld ein positives Fazit.