Neu-Isenburg: Bald rollen die Bagger Erschließung im Neubaugebiet Birkengewann beginnt

Reinhard Hantl begleitet die Erschließung für die Stadt. Foto: col

Neu-Isenburg (col) – Ab Oktober rollen die Bagger im Neubaugebiet Birkengewann. „Der Bebauungsplan Nr. 83 a Birkengewann 1. Änderung wurde im Juli 2016 rechtswirksam, die privatrechtliche Erschließung ist gesichert und auch die Umlegung steht kurz vor dem Abschluss“, fasst Bürgermeister Herbert Hunkel den aktuellen Stand zusammen.

Jetzt wird die Depenbrock Bau GmbH mit der Erschließung des 24 Hektar großen Geländes am Ortseingang von Neu-Isenburg zwischen Offenbacher Straße, Friedhofstraße und Am Trieb beginnen. Im Birkengewann entsteht Wohnraum für 750 bis 900 Menschen, die hauptsächlich in Reihenhäuser, Doppelhaushälften und 15 Geschosswohnungshäusern einziehen werden. Das Besondere im Birkengewann ist, dass die gesetzlich geforderten Ausgleichsmaßnahmen für ein neues Wohngebiet auf dem Areal selbst umgesetzt werden.

50 Prozent des Birkengewanns werden Grünfläche

Das bedeutet, das 50 Prozent der Fläche künftig als Grünfläche erhalten bleibt und sogar ein Teil der Regionalparkroute durch das Neubaugebiet führt. Der derzeit vorhandene Bolzplatz wird überplant, aber ein neuer, öffentlicher Sportplatz ist am östlichen Rand, Richtung Kreuzung Friedhofstraße/Offenbacher Straße vorgesehen. Die Vorarbeit zur Entwicklung war beträchtlich. Seit 2010 wurde mit den 92 Eigentümern der Flurstücke über die Umlegung verhandelt.

Grundstückspreis zwischen 450 und 600 Euro

„Das ist ja immer nicht ganz so einfach, denn die Leute glauben, dass sie 100 Prozent ihres Flurstückes in die Umlegung rein geben und 70 Prozent Bauland wieder zurück bekommen, so ist es ja leider nicht“, erklärte Pieter Schulz vom Vermessungsbüro Seeger, der diese Aufgabe für die Stadt übernommen hatte. Letztlich wurde sich aber mit allen Grundstückseignern geeinigt, 50 Prozent bekommen die Eigentümer zurück, aber mit einer deutlichen Wertsteigerung. „Der Quadratmeter ist 149 Euro wert, nach der Umlegung sind es 330 Euro als Bauerwartungsland. Die Erschließungskosten muss aber jeder Grundstückseigentümer noch selbst übernehmen“, erläuterte Pieter Schulz.

Für das voll erschlossene Land könne im Birkengewann künftig ein Grundstückspreis zwischen 450 und 600 Euro erzielt werden, betonte der Fachmann. Schon 2014 war das Vermessungsbüro mit allen Eigentümern einig. „Im Dezember wird der Umlageplan auch rechtskräftig und wir gehen nicht von Widersprüchen aus, weil wir in vielen Gesprächen mit den Eigentümern Konsens erreicht haben“, ist Schulz optimistisch, dass die Umlegung geräuschlos abgeschlossen wird.

Anbindungen an die Offenbacher Straße und die Friedhofstraße

„135 Euro kostet die Erschließung pro Quadratmeter im Mittel“, erläutert Reinhard Hantl von Hantl Projekte, der die Erschließung für die Stadt begleitet. Die Grundstückseigener haben schon Mitte des Jahres alle Erschließungsverträge unterschrieben. Das niedersächsische Unternehmen Depenbrock Bau hat die europaweite Ausschreibung gewonnen. Das Projekt geht mit den Kanalarbeiten, dem Bau der Straßen und der Schallschutzmauer, sowie den Anbindungen an die Offenbacher Straße und die Friedhofstraße für die Ab- und Zufahrten in die Umsetzung. Aus dem 24 Hektar großen Areal wird dann 8,3 Hektar Nettobauland gemacht.

Erschließung in 18 Monaten

Unitymedia und die Telekom legen schnelles Glasfaserkabel und die Stadtwerke versorgen die künftigen Bewohner des Birkengewanns mit einem neuen Blockheizkraftwerk im westlichen Teil und der östliche Bereich soll an das Gasnetz angeschlossen werden. In 18 Monaten soll das Gelände erschlossen sein. „Wenn wir merken, wir sind schneller, kann es auch sein, dass einzelne Abschnitte auch schon vor dem Ablauf der 18 Monate für den Hochbau frei gegeben werden“, merkte Reinhard Hantl an. Der endgültige Straßenausbau, die Herstellung der Straßendecke erfolgt, wenn der überwiegende Teil der Häuser schon steht. Spätestens fünf Jahre nach dem Abschluss der ersten Ausbaustufe.

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