Hugenotten-Radtourenfahrt und Isenburger Volksradfahren Falscher Sattel kann für Schmerzen sorgen

Wie man sich eine Radstrecke gut einteilt und sich nicht überschätzt, zeigte Christian Andersch (Zweiter von rechts) einer Gruppe Radler während seiner „betreuten Tour“. Hier galt natürlich Helmpflicht. Foto: Postl

Neu-Isenburg (lfp) – Das Stadion im Neu-Isenburger Sportpark war am Sonntag wieder einmal Ausgangspunkt sowohl für ambitionierte als auch Hobby-Radler beim Isenburger Volksradfahren und der Hugenotten-Radtourenfahrt. Beides wird vom Radteam Neu-Isenburg organisiert.

Von allen Seiten aus der Rhein-Main-Region setzten sich Radfahrer-Gruppen in Bewegung, um sich in der Hugenottenstadt einzufinden und nach einer kurzen Pause auf eine ausgewählte Streckenrunde zu gehen. Die Heimfahrt per Rad wurde dann auch für die Wertung der „Sternfahrt“ gutgeschrieben. Bürgermeister Herbert Hunkel war schon zur frühen Stunde mit dabei und schickte die Radler auf die verschiedenen Strecken.

„Heute haben wir gleich mehrere Handicaps, einerseits die Ironman-Veranstaltung, andererseits das heiße Wetter, denn da gehen doch viele lieber ins Schwimmbad“, sagte Rolf Feldmann mit Blick auf die geringere Zahl der Starter, sowohl bei der Radtouristik als auch beim Volksradfahren.

45 bis 150 Kilometer

Rund 200 Teilnehmer weniger, so schätzte der Organisator der Veranstaltung, dürfte der Ironman gekostet haben. „Viele haben immer unsere bestens ausgeschilderte Strecke für das Ironman-Training genutzt, aber jetzt wurde der Termin ja vorverlegt“, so Rolf Feldmann. Dennoch war er mit den rund 700 Startern recht zufrieden – normalerweise wären es an die tausend. Die Radtourenfahrer hatten Strecken von 45, 75, 115 oder gar 150 Kilometer zur Auswahl.

Die ausgeschilderten Strecken sind ein Garant für viele Teilnehmer, dennoch versucht das Radteam Neu-Isenburg mit immer neuen Angeboten, das Volksradfahren zu beleben. Diesmal bot der Radfahr-Spezialist Christian Andersch eine „betreute Tour“ an. „Ich will den Teilnehmern zeigen, wie man sich eine Strecke einteilt und sich vor allem nicht überschätzt“, erklärte Andersch. Schon vor dem Start achtete er darauf, dass alle mit Schutzhelm fahren und etwas zum Trinken dabei haben. „Es gibt unterwegs zwar eine Verpflegungsstelle, doch dazwischen liegen immerhin rund neun Kilometer“, erklärte der lizenzierte ADFC-Radspezialist.

Zu schmaler Sattel?

Die Strecke führte zunächst aus dem Sportparkstadion entlang der Kurt-Schumacher Straße gen Norden in den Frankfurter Stadtwald. Am Stadtwaldhaus vorbei ging es zur Oberschweinstiege am Jacobiweiher, dann weiter zum Goetheturm. Am Spielpark Scheerwald war der Kontrollpunkt, dort empfahl es sich auch, eine kleine Verschnaufpause einzulegen. Vom Maunzenweiher ging die Strecke vorbei am Monte Scherbelino zum Kesselbruchweiher, dann war man auch schon am Gravenbruchring und recht schnell wieder im Sportpark. Dort servierte das Radteam Neu-Isenburg eine Stärkung.

Mit dabei war auch eine Gruppe des Vereins „The Tour of Hope“, die in verschiedenen Ländern mehrtägige Benefiz-Radveranstaltungen über große Distanzen – bis zu 1.000 Kilometer – veranstaltet. „Bei diesen Touren kommen oft mehr als 10.000 Euro zusammen, die wir der Multiple Sklerose-Stiftung zukommen lassen. Aber heute fahren wir nur, um uns wieder mal zu treffen“, erklärte Vereins-Präsident Jürgen Lampe aus Bad Homburg.

Wenn es nach einer längerer Radtour mal am Gesäß schmerzt, liegt dies oft am falschen, zu schmalen Sattel. Hier bot Wilfried Chantré eine entsprechende Beratung mit Gesäßknochenvermessung an. Für die größte Gruppe, den ältesten und den jüngsten Teilnehmer gab es wieder die begehrten Pokale.

Am 5. November steht dann für das Radteam Neu-Isenburg die Ausrichtung des Hugenotten-Duathlons auf dem Programm.

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