Gewobau gibt Entwarnung für ihre Hochhäuser Fassaden aus Mineralwolle halten einem Feuer stand

In der Richard-Wagner-Straße stehen zwei der insgesamt drei Hochhäuser, für die Gewobau, Stadt und Feuerwehr Entwarnung geben können. Foto: zcol

Neu-Isenburg (red) – Nach dem Hochhausbrand in London drängt sich die Frage auf, welche Dämm-Materialien die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewobau bei ihren Hochhäusern verwendet.

Die Gewobau verfügt über rund 2.500 Wohnungen in Neu-Isenburg, jedoch nur über drei Hochhäuser, berichtet der Leiter der Abteilung Wohnungswirtschaft, Dieter Burkard. Hochhäuser sind gemäß § 2 Absatz 3 Hessische Bauordnung (HBO) Gebäude, in denen die Höhe der Oberkante des Rohfußbodens des höchstgelegenen Geschosses, in dem ein Aufenthaltsraum vorhanden oder möglich ist, über der Geländeoberfläche im Mittel über 22 Meter liegt.

Somit sind nur die Gewobau-Häuser Buchenbusch 1 sowie Richard-Wagner-Straße 42 und 44 Hochhäuser. Für sie gelten sehr hohe Brandschutzanforderungen. Hierunter fallen neben Fragen zu Fluchtwegen und der Erreichbarkeit für die Feuerwehr unter anderem auch die zu verwendenden Baumaterialien. An der Fassade dürfen daher nur nicht brennbare Baumaterialien der Brandschutzklasse A verwendet werden. Bei den zuvor genannten Häusern wurde die Wärmedämmung der Fassade aus nicht brennbarer Mineralwolle errichtet, sodass ein Abbrennen der Fassade, wie man es bei dem Hochhausbrand in London beobachten konnte, nicht denkbar ist.

Seit dem Jahr 2004 führt die Gewobau auch regelmäßig Modernisierungs- und Energieeinsparmaßnahmen an den anderen Häusern des Bestands durch, deren wesentlicher Bestandteil die Dämmung der Fassaden ist. Standard ist die Verwendung von Dämmplatten der Brand-schutzklasse B1. Das bedeutet, dass das Baumaterial schwer entflammbar ist und somit ein Brand nach dem Entfernen der Brandquelle von selbst erlischt. Die Platten werden in einem Wärmedämmverbundsystem eingebaut, zu dem auch eine Armierung mit Gewebe und die Abdeckung mit einem Verputz gehört.

Zusätzlich werden in Abständen zwischen den Dämmplatten horizontal sogenannte Brandschutzriegel aus nicht brennbarer Mineralwolle eingebaut, die nach dem Verputzen nicht mehr sichtbar sind. Die Brandriegel verhindern eine ohnehin schon unwahrscheinliche Ausbreitung eines Brandes auf weitere Teile der Fassade. Zusammen mit der Gewebe- und Verputzschicht bilden die Dämmplatten eine wirksame Wärmedämmung und einen Schutz vor der Witterung.