DINOFEST Ausgerechnet zum Jubiläum fällt Initiator Erich Fröls krankheitsbedingt aus In Gedanken dabei

Start frei für die Jubiläumsfahrt (vorne von links): Andreas Gelse (Dinobahn) und Christian Beck (Dezernent für Vereine) sowie (hinten von links) Bürgermeister Gene Hagelstein, Torsten Klees (stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher) und Patrick Föhl (Dezernent Ehrenamt). Hinten lugt der neue Lokomotivführer Christian Heinisch aus dem Führerstand.

Neu-Isenburg – Es ist in Neu-Isenburg längst zur beliebten Tradition geworden: das Dinofest in der Kleingartenanlage Eichenbühl, das nun nach zwei Jahren Corona-Pause wieder stattfinden konnte. Alle haben sich riesig darauf gefreut: Kinder und Eltern, die vielen Helfer des Vereins Dino-Kindereisenbahn – und insbesondere Erich Fröls.

1992 hatte er seine Idee verwirklicht, aus einem VW-Käfer sowie zwei ausgedienten Gepäckwagen der Bahn eine Kindereisenbahn zu bauen. Er wollte etwas tun, um gesunden Kindern eine Freude zu machen – damit sie an Krebs erkrankten Kindern helfen. 1993 drehte Fröls mit der Dino-Kindereisenbahn seine ersten Runden, und bereits im Geburtsjahr des Dinos konnte er 2.800 D-Mark an den Verein Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt überweisen. Aus persönlicher Betroffenheit in der Familie wusste Fröls, wie wichtig Gelder von außerhalb der Kinderkrebsstation der Frankfurter Uni-Klinik sind, um Kindern einen Wunsch zu ermöglichen – manchmal gar einen letzten Wunsch.

Mittlerweile ist die Dino-Kindereisenbahn zu einer „richtigen“ Eisenbahn geworden, die zwar nicht auf Schienen, dafür aber auf vielen Straßen in und um Neu-Isenburg fährt – und das seit 30 Jahren. Mit seinem überaus engagierten Team konnte Fröls bisher die unglaubliche Summe von 311. 557 Euro an Hilfe für krebskranke Kinder überweisen. Das 30-jährige Jubiläum sollte daher für Fröls zu einem besonderen Höhepunkt werden – doch das Schicksal wollte es anders.
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„Wir waren gerade mitten im Aufbau, da hatte er einen Schwächeanfall und ist einfach umgekippt“, beschreibt Andreas Gelse die Situation. Mittlerweile geht es dem Initiator wieder besser, dennoch musste er über das Jubiläumsfest im Krankenhaus verweilen. Und genauso plötzlich avancierten Andreas Gelse und seine Frau Irena, zusammen mit Sascha Fröls, zu Dinofest-Managern. „Mein Vater hatte alles jahrelang gemanagt, der brauchte einfach bei seinen Leuten anrufen und schon lief alles – das mussten wir uns alles in sehr kurzer Zeit erst erarbeiten“, beschreibt sein Sohn die Situation. Das Fest zum 30-jährigen Bestehen der Dino-Kindereisenbahn sollte aber unbedingt stattfinden.

„Irgendwie haben wir es hinbekommen. Wir sind alle froh, Erich Fröls dieses Fest, diesen Erfolg widmen zu können“, betont Irena Gelse, die mit einem großen Block voller Notizen am Samstag kurz vor der Eröffnung auf dem Festplatz hin und her eilt. „Bei uns sind alle eingespannt, von meinen beiden Töchtern bis hin zu deren Freunden – wenn die nicht mitziehen, war’s das“, schildert Mama Gelse das familiäre Engagement.

Und auch Bürgermeister Gene Hagelstein weiß um die Verdienste von Erich Fröls, aber auch um die große Leistung von Andreas Gelse und seinem Team. „Dies zeigt wieder einmal, was engagierte Ehrenamtliche leisten können“, lobt Hagelstein die schier übermenschliche Leistung über 30 Jahre hinweg. „Die Pandemie hat alle Vereine getroffen, doch gerade ein Verein wie die Dino-Kindereisenbahn wurde der Möglichkeiten beraubt, weitere Spendengelder zu generieren. Umso mehr freute ich mich, dass wir heute dieses tolle Fest eröffnen können – und sende einen besonderen Genesungsgruß an Erich Fröls“, betont der Rathauschef unter dem Beifall der vielen Gäste.

Einen besonderen Dank für das außergewöhnliche Engagement des Vereins Dino-Kindereisenbahn überbringen auch Gisela Dingert, die Geschäftsführerin des Vereins Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt, sowie Professor Christian Steurer, der Schatzmeister des Vereins. „Wir haben jetzt auch zwei an Krebs erkrankte Kinder aus der Ukraine in der Betreuung“, erzählt Dingert.

Ein Dank gilt auch Veranstaltungstechniker Otto Reinhardt, der nicht nur das Getriebe der Dino-Bahn repariert hat, sondern auch die Bühnentechnik für die Bands zur Verfügung stellt. „Ich bin froh, dass die Künstler überhaupt kommen, denn sie könnten woanders mit ihrem Auftritt ja richtig Geld bekommen“, lobt Andreas Gelse das Entgegenkommen der Bühnenakteure. Viel Spaß haben auch die Isenburger Fraktionen beim traditionellen Schubkarrenrennen am Sonntagmorgen.  lfp

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