Die deutsch-ägyptische Jugendbegegnung im Dekanat Dreieich dauerte elf Tage Gipfelstürmer aus dem Land der Pharaonen

Für fast alle ägyptischen Jugendlichen das erste Mal im Schnee: Gemeinsam mit den jungen Leuten aus dem Dekanat Dreieich eroberten sie Deutschlands höchstem Berg, die Zugspitze. Foto:p

Neu-Isenburg (red) – Der Abschied ist Allen schwer gefallen. Die deutsch-ägyptische Jugendbegegnung im Dekanat Dreieich ist nach elf Tagen auf dem Münchner Flughafen zu Ende gegangen. Den Abschluss der Begegnung hatte ein fünftägiger-tägiger Aufenthalt in den bayerischen Alpen gebildet. Absoluter Höhepunkt war dabei ein Ausflug auf den höchsten Berg in Deutschland: Für die jungen Gäste aus dem Land der Pharaonen war insbesondere die Bobfahrt auf den Schneeresten der Zugspitze ein unvergessliches Erlebnis.

Bereits zum dreizehnten Mal war eine Gruppe junger ägyptischer Christen der Evangelical Presbyterian Church auf Einladung des Evangelischen Dekanats Dreieich zu Besuch.

Die 16 Jahre alte Nardeen aus Port Said war von dem Jugendaustausch begeistert, und hebt das gute Verhältnis zwischen deutschen und ägyptischen Jugendlichen hervor. „Wir haben zwar unterschiedliche Traditionen und Kulturen, aber wir können viel voneinander lernen“, sagt sie. Am besten gefallen habe ihr das Laufen im Wald, „das war für mich ein Abenteuer“.

Sarah aus Kairo berichtet hingegen von ihren Bedenken: „Ich war am Anfang sehr nervös und hatte Zweifel, ob ich hier überhaupt akzeptiert werde. Ich hatte erwartet, dass die Deutschen sehr distanziert sein werden, aber dann es war einfach nur toll.“ Alle hätten sich um sie gekümmert, das gebe ihr viel Kraft für die Zukunft.

Tief beeindruckt war Sarah vom Besuch einer Synagoge in Darmstadt und dem Empfang beim Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann im Römer: „Er hat uns erzählt, dass er als Jude mit einer Muslima verheiratet ist und viele christliche Freunde hat: Das ist einfach unglaublich“

Auch die deutschen Jugendlichen waren von der Jugendbegegnung fasziniert. Die 21 Jahre alte Studentin Denise aus Neu-Isenburg findet es wichtig, dass durch das gegenseitige Kennenlernen Vorurteile abgebaut werden: „In Wahrheit sind die jungen Ägypter nicht viel anders, als wir.“ Sie hat sich besonders gefreut, Jugendliche wiederzutreffen, die sie im vergangenen Jahr bei der Ägyptenreise kennengelernt hatte und ihnen beim Einkaufen auf der Frankfurter Zeil zu helfen: „Unser Verhältnis war sofort wieder sehr vertraut.“

Jonathan aus Langen hat es besonderen Spaß gemacht, einigen Ägyptern deutsche Vokabeln beizubringen.

Sein Gast Ramez aus Post Said zumindest kann das Wort „Kreuzschlitzschraubenzieher“ jetzt perfekt aussprechen. Veranstalter dieses deutsch-ägyptischen Jugendaustausches waren das evangelische Dekanat Dreieich, die evangelische Kirchengemeinde Gravenbruch sowie die evangelische Kirchengemeinde Langen. Gefördert wird das Projekt von Erwin Nöske von der Dr.-Bodo-Sponholz-Stiftung.

Gemeindepädagoge Joachim Reinhard, Dekanatsjugendreferent Carsten Preuß und Pfarrer Tharwat Kades zogen zum Abschluss der Begegnung eine rundum positive Bilanz: „Gerade in diesen innen- und außenpolitisch schwierigen Zeiten kommt diesem Projekt eine besondere Bedeutung zu. Wir freuen uns, mit der Begegnung einen Beitrag zum besseren Verständnis zwischen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Religionen leisten zu können.“