Sommer-Camp des Kinderzirkusses Wannabe Wenn sich Groß und Klein in die Zirkusmanege trauen

Zum Abschluss des Sommercamps zeigten die Teilnehmer während einer Show, was sie alles gelernt haben. Dabei trauten sich einige Artisten in schwindelerregende Höhen und bewiesen am Tuch ihr Können. Foto: lfp

Neu-Isenburg (lfp) – Seit geraumer Zeit steht das große Viermaster-Zirkuszelt des Kinderzirkus Wannabe auf der Rinderwiese im Osten von Neu-Isenburg. Der Kinderzirkus rückt mit seinem Zelt normalerweise nur zu Zeiten des Sommer-Camps dort in das Licht der Öffentlichkeit. Seine stetige Heimat hatte der Kinderzirkus nämlich auf einem Areal von Hessen Forst, östlich der Offenbacher Landstraße, neben dem Orplid-Gelände gefunden.

Doch nachdem man sich einigermaßen eingerichtet hatte, nahm das Unheil seinen Lauf. Die Untere Naturschutzbehörde erhob Einspruch gegen eine Dauernutzung und, nachdem dies geregelt werden konnte, stand eine Bodenuntersuchung nach Kampfmittelrückstände an.

Diese kostete nicht nur viel Geld, auch das Gelände musste vollständig geräumt werden. Seitdem residiert der Kinderzirkus Wannabe auf der Rinderwiese. Und es könnte noch ein Weilchen so bleiben.

„Wir mussten für die Kampfmittelsondierungen die dort befindlichen Betonplatten zersägen und abtransportieren lassen, das hat uns schon mal 8.000 Euro gekostet, zudem mussten wir eine neue Außenhaut für unser Zelt kaufen“, beschreibt Elfi Elliot die finanzielle Lage des Vereins Kinderzirkus Wannabe. Mit den Angeboten des beliebten Sommer-Camps für Kinder kommt wieder etwas Geld in die Kasse. Mit über nahezu 40 Kindern ist das Sommer-Camp total ausgebucht. Jetzt wurde das Angebot von zirzensischen Workshops auch auf Erwachsene erweitert. „Uns haben immer wieder Eltern und auch andere Erwachsene nach solchen Workshops gefragt, jetzt haben wir mal mit Jonglage angefangen“, erklärt Elfi Elliot, die stellvertretende Vorsitzende des Verein Kinderzirkus Wannabe.

Auf dem Gelände des Kinderzirkus Wannabe herrscht die abendliche Ruhe. Die Camp-Kinder haben ihr Abendessen erhalten und sich erst einmal in ihre Zelte verkrochen. Vor dem Küchenwagen hat sich eine kleine Gruppe versammelt, sie wartet darauf, dass ihnen Elfi Elliot eine Gute-Nacht-Geschichte vorträgt. „Ich glaube heute gibt es was vom Räuber Hotzenplotz oder was von der Räuber-Tochter Ronja, mal sehen was sich die Kinder wünschen“, meint die beliebte Märchentante.

Vor dem großen Kuppelzelt regt sich dennoch etwas: Der Wannabe-Artist Matze versucht zwei Damen das Jonglieren beizubringen. Sabine Salzmann und Birgit Ruoff sind die ersten Erwachsenen, die vom Angebot eines Erwachsenen-Workshops Gebrauch machen. „Wir sind zwar nur zu zweit, dafür umso mutiger“, scherzt Birgit Ruoff, die im KiZ Gravenbruch arbeitet. Und auch Sabine Salzmann ist guter Hoffnung, dass sie am Ende der Woche, nicht nur das Verwirrspiel mit den drei Bällen beherrscht. „Es gibt da ja noch diverse Steigerungsmöglichkeiten, mal sehen, was sich so drauf habe“, macht sich die Isenburgerin selbst Mut.

Zum Abschluss der Feriencamp-Wochen gab es wieder eine große zirzensische Show mit allen Beteiligten. „Baustelle“ lautet diesmal das Motto - und als die Show losgehen sollte, schliefen erst einmal alle müden Handwerker. Schnell wurden sie geweckt, dann ging der „Baustellen-Zirkus“ so richtig los. „Kinder haften für ihre Eltern“ stand groß auf einem Warnschild - nämlich dann wenn sie Herzrasen bekommen sollten ob des Anblicks ihres Kindes hoch oben unter dem Kuppelzelt. Doch auch die zirzensischen Kunststücke am Boden überraschten die Gäste nicht minder. Da staunten die Eltern und Geschwister, aber auch Omis und Opis nicht schlecht, wenn sich ein sonst eher zurückhaltendes Kind zu einem wahren Zirkusstar entwickelt hat. „So etwas erleben wir immer wieder, was uns natürlich besonders freut“, betont auch Zirkusdirektor Bodhi Elliot. Dass das große Zirkuszelt noch eine Weile auf der Rinderwiese stehen wird, liegt gleich an mehreren Umständen die es zu bewältigen gilt. „Wir müssten bald mal den Bauantrag stellen, doch wenn der genehmigt ist, muss auch das Geld für das bauen selbst da sein“, beschreibt Elfi Elliot die Krux.

Sie hat zwar mehrere Spender an der Angel, doch so richtig angebissen hat noch keiner. „Es läuft einiges und es ist auch etwas in Aussicht, aber leider alles noch nicht so sicher“, Eliot auf baldig gute und vor allem gesicherte Nachrichten.