Noise’n’burg-Festival wartete mit neuem Cover-Konzept auf Harte Klänge und Schreie im Jugendcafé

Die Band All Will Know bot harten Death-Metal-Rock, an den sich so manches Ohr erst einmal gewöhnen musste. Foto: Postl

Neu-Isenburg (lfp) – Krach im Jugendcafé Neu-Isenburg – dort fand am Freitagabend das nun schon traditionelle Freitag-Nacht-Krach-Festival statt. Die Veranstaltungsreihe, im Rahmen derer Nachwuchsbands ihre Musik präsentieren können, hat sich in den vergangenen Jahren zum Noise’n’burg-Festival entwickelt. Bands aus der Region bekommen hier eine Plattform für eine öffentliche Präsentation, garniert wird das Finale mit dem Auftritt einer bereits bekannten Band – im vergangenen Jahr kam diese gar aus Frankreich.

In diesem Jahr erfuhr das Noise’n’burg-Festival wieder mal eine Veränderung: Vier Bands coverten sich gegenseitig. „Wir sind immer auf der Suche nach einer Belebung, um interessant zu bleiben“, begründete Dirk Kühnel die Neuerung. Da es auch immer schwieriger wurde, solch ein Festival alleine zu stemmen, suchte die Rock AG, die das Festival ausrichtet, nach einem geeigneten Partner – und fand diesen in der Dreieicher Band Inhuman. „Der Band-Chef Jonas Fisch ist ja Pädagoge an der Goetheschule hier in Neu-Isenburg, da war der direkte Weg kurz“, so Dirk Kühnel, Leiter des Jugendcafés. „Wir waren sofort angetan, uns hier einbringen zu können“, so Fisch. Die Idee, sich gegenseitig zu covern, nach dem Vorbild der Fernseh-Show „Sing meinen Song“, wurde von allen angefragten Bands mit großem Interesse aufgenommen.

Das Tauschkonzert „Rock meinen Song“ begann mit Jessica Parish und ihrem Stage-Partner Tobi „Ace“ Bartel. Sie hatten sich entschiedenen, neben ihren eigenen Lieder den Song „Gloves“ der Band Inhuman zu Covern. „Inhuman haben uns ihren Song vorgespielt, wir haben uns das angehört, dann hat Tobi die Sache nach unserem Stil arrangiert“, erklärte Jessica Parish. Normalerweise hat sie beim Texten eine bestimmte Melodie im Kopf, die dann von Tobi passend dazu arrangiert wird, beschreibt die 27-jährige Sängerin aus Gründau die Entstehung ihrer Songs. Und wie beurteilte Inhuman-Leader Jonas Fisch das Ergebnis? „Das ist wirklich eine interessante Sache, unser Song war freilich ganz anders, aber nicht schlecht“, so Fisch. Besonders gespannt war der Sänger auf das Cover-Ergebnis der Band All Will Know, die mit ihrem Melodic-Death-Metal-Rock einen besonders harten Stil vertreten. „Ich bin gespannt, wie das Publikum auf die plötzlichen Schreie des Sängers reagiert“, sagte der Inhuman-Sänger, dessen Band das Modern-Rock-Genre repräsentiert. „Ja, jetzt wird es gleich richtig laut“, wusste auch Michael Wagner, der mit seiner Frau Christine dem Festival einen Besuch abstattete, was kommen würde. Die Stadtverordnetenvorsteherin entschied sich jedoch, nach den ersten harten Beats und Schreien, später noch einmal zu kommen – wenn Inhuman auf der Bühne steht. Zur finalen Party sorgte dann MoB! aus Rodgau mit Ska-Mashup-Covers für die passenden Tanz-Beats.

Für alle sowohl beteiligten Bands als auch Besucher des Noise’n’burg-Festivals war das Experiment „Rock meinen Song“ eine recht gelungene Variante. Ein großes Lob von Dirk Kühnel und Jonas Fisch gab es auch wieder für die Rock AG und weiteren rund 30 Helfer, die nicht nur für einen reibungslosen Ablauf, sondern auch für eine angenehme Backstage-Atmosphäre im Cineplace sorgten. Auf dieser Basis blicken beide optimistisch in die Zukunft des weit über die Grenzen von Neu-Isenburg hinaus bekannten Festivals.