Stadt vom Müll befreit Helfer finden Waffe beim Isenburger Frühjahrsputz

Die Geocacher um Nicole Frölich (rechts) suchten am Waldrand in Richtung Sprendlingen nach Müll und Unrat. Foto: Postl

Neu-Isenburg (lfp) – Die Stadtverwaltung hatte zusammen mit dem Dienstleistungsbetrieb (DLB) erneut zum großen „Frühjahrsputz“ auf den Isenburger Grünflächen aufgerufen. Ob Einzelpersonen, Familien, Schulklassen oder Vereinsgruppe, rund 150 freiwillige Helfer packten mit, um die Stadt von Dreck und Unrat zu befreien. Der DLB rüstete die Müllsammler mit Handschuhen, Greifzangen und Sammelsäcken aus.

Einige Gruppen, wie die Jugend der Spielvereinigung 03 Neu-Isenburg, die Geocacher oder auch der Verein für Geschichte, Heimatpflege und Kultur, hatten sich selbst ihre Gebiete ausgesucht. Die Geocacher um Nicole Frölich trafen sich am Ende des Pappelwegs, um von dort los zu ziehen und den Waldrand gen Sprendlingen nach Unrat abzusuchen. Die Geocacher warben auch für ihr Projekt „Taschen-Cito“. „Cito“ steht beim Geocaching – einer Art Schnitzeljagd mit GPS – für „Cache in, Trash out“. Teilnehmer können hierbei einen Beutel im Gelände aufspüren, der dann mit gesammelten Müll gefüllt werden soll.

Pistole gefunden

„Wir haben sogar eine richtige Pistole gefunden“, berichtete ein junger Müllsammler aus der Gruppe der F3-Jugend der 03er. Tatsächlich hatten die 26 überwiegend jungen Müllsammler im Gebüsche nahe der Kleingartenanlage Fischer Lucius eine schon leicht angerostet Gas- oder Schreckschusspistole gefunden. Sie wurde einem Fahrer des DLB-Müllsammelfahrzeugs übergeben.

Die 28 Teilnehmer der Ortsgruppe Neu-Isenburg des Technischen Hilfswerks an der Frühjahrsmüllsammelaktion beteiligt zeigten entlang der Friedensallee perfekt abgesicherten Müllsammel-Einsatz. „Man kann noch so eine gute Absicherung machen und Hinweisschilder aufstellen, viele Autofahrer rasen dennoch unverantwortlich schnell hier vorbei“, berichtete Dietmar Scherf. In den Müllbeuteln der jungen Sammler landete so ziemlich alles, was mal eben schnell aus dem Autofenster heraus entsorgt werden kann. „Was uns völlig unverständlich ist, dass Hundebesitzer die Hinterlassenschaft ihres Vierbeiner zwar mit dem entsprechenden Beutel aufheben, aber diesen dann einfach ins Gebüsch werfen“, ergänzte Manuel Desch.

Schwere Holzstücke aus dem Teich geholt

Ebenfalls am Waldrand der Friedensallee war Lehrerin Heike Adam mit der Schülervertretung der Brüder-Grimm-Schule auf Müllsuche. Eine Fuhre an Unrat kam auch wieder am Ende des Grenzweges zusammen. Dort hatte der GHK aufgeräumt. „Gerade im Bereich der Tankstelle liegt alles rum, was man sich vorstellen kann“, sagte Bärbel Hunkel.

In einer letzten Aktion wurde dann noch der Teich im Bansapark von Holzteilen, die wohl übermütige Jugendliche dort hineingeworfen hatten, befreit. „Das ist echte Schwerarbeit“, sagte Cornelia Doebel, die ebenfalls mit anpackte, um die mit Wasser vollgesogenen Stämme aus dem Teich zu holen.

Meldungen von erfolgreichen Müllsammelaktionen kamen auch aus Gravenbruch und Zeppelinheim. In Gravenbruch beteiligten sich die afghanischen Neubürger Sohrab Sharifi, Hanif Rahimi, Basir Haidari und Mohammed Bismullah zusammen mit Mitgliedern des Freundeskreises der Flüchtlinge Gravenbruchs. Gemeinsam sammelten sie mehrere Säcke mit Müll, darunter einen Autokindersitz, aus dem Wald und nahegelegenen Wohngebiet auf.

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