FFK lädt zur Veranstaltung „An der Schwelle – Alles ist nur Übergang“ ein Herzschläge in der Trauerhalle

Das Theatre of Life mit Sabrina Hummel am Piano, Uta Eckhardt, dem Leiter Rolf Birkholz, Gudrun Schnitzer, Johannes Schedl und Carolin-Sophie Göbel. Foto: Postl

Neu-Isenburg (lfp) – Mit der Veranstaltung unter dem Motto „An der Schwelle – Alles ist nur Übergang“, setzte das Forum zur Förderung von Kunst und Kultur (FFK) seine Veranstaltungsreihe an ungewöhnlichen Orten fort.

Das Thema hatte gleich doppelten Bezug, einerseits zur Schwelle des Übergangs vom irdischen „Aufenthalt“ eines Menschen zu jener Schwelle, nach der das zwar unbekannte, aber „Unendliche“ beginnt – der Übergang stand aber auch für den Wechsel an der Spitze des FFK. Erstmals begrüßte Oliver Quilling, der kürzlich von Theo Wershoven den Vorsitz übernommen hatte, die Gäste.

Schon am Parkplatz begrüßten Mitwirkende des Theatre of Life mit bunten Schirmen die Gäste und geleiteten sie zur Trauerhalle des Waldfriedhofs, wo die Begleiter wieder umkehrten. „Auf dem Weg von der Schwelle des Lebens in das Jenseits gibt es ja auch keine Begleitung“, sagte Uta Eckhardt, die mit Johannes Schedl Ingrid Bickmann und Brigitta Philipps beschirmt hatten. „Neu ist der Vorstand, doch schon traditionell ist die Veranstaltung hier“, sagte Quilling. Die literarisch-musikalische Inszenierung begann mit Herzklopfen. „Als ich noch lebte, lag das Gewicht meines Körpers wie eine Last auf meiner Brust“, trug Uta Eckhardt vor – um dann das Mikrofon im Takt des Herzschlags immer wieder an ihre Brust zu klopfen. Rolf Birkholz trug Gedanken über das Alter vor: „So um 30 herum entstand das Gefühl, sich der Sterblichkeit und damit der Endlichkeit dieses Lebens bewusster zu werden“.

Ab einem bestimmten Zeitpunkt sei das Leben doch nur immer wieder eine Wiederholung. „Habe ich nicht schon alles erreicht und ist nicht schon alles geregelt? Also könnte man doch auch aus diesem Leben scheiden“, so seine Worte. „Braucht man noch ein neues Handy oder gibt es doch noch etwas, was ich noch unbedingt erledigen müsste?“, setzte Birkholz seine Gedanken fort um dann zur finalen Erkenntnis zu kommen, dass er irgendwann aus diesem Körper gehen muss. „Doch es quält mich die Frage: wann?“, setzte er den Schlusspunkt, um ebenfalls in den Takt der Herzschläge einzufallen.

Am Ende aller vorgetragen Rezitationen waren nur noch die „Herzschläge“ aller Ensemble-Mitglieder per Mikrofon zu hören. Eine eigenartige Stille, die ja keine war, lag in der Atmosphäre der Trauerhalle. Die „Erlösung“ kam dann von Sabrina Hummel am Piano, die mit einer Komposition von Ryuichi Sakamoto, von ganz leise bis schließlich für alle vernehmbar, die Gäste in der Trauerhalle wieder ins Diesseits holte.