Weitere „Respekt!“-Plakette anlässlich des Stadtgeburtstages am Rathaus angebracht Hugenotten dienen als Vorbild

Zum Stadt-Geburtstag wehen (von links) die Flagge von Isenburg, die Hugenottenfahne und die Flagge von Neu-Isenburg.

Neu-Isenburg (lfp) – „Respekt! Kein Platz für Rassismus“ – die bundesweite Aktion der Respekt-Plaketten mit ebendieser Aufschrift ist durch das Engagement von Gisela Mauer vom Team des Cine-Place auch in Neu-Isenburg angekommen.

Am „Iseborjer Kinno“ war aus Anlass des 75. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges bereits eine solche Plakette angebracht worden. Weitere sollten folgen, allerdings immer im Zusammenhang mit einer besonderen Aktion, so der Wunsch der Initiatorin und der Initiative „Demokratie leben“. Welcher Anlass könnte besser sein, als ein Geburtstag – noch dazu der Gründungstag einer Stadt? Der 24. Juli 1699 gilt als Tag der Stadtgründung Neu-Isenburgs. Damals legten 34 Familienväter im Offenbacher Schloss den Treueeid vor Graf Johann Philipp zu Ysenburg und Büdingen ab. Im Gegenzug erhielten sie neben einem Stück Land auch noch besondere Privilegien.

„Für uns gibt es kein besseres Vorbild als das hugenottische Gedankengut, was Toleranz und gegenseitigen Respekt betrifft“, betonte am Freitagvormittag Neu-Isenburgs Bürgermeister Herbert Hunkel vor dem Rathaus. Es sei deshalb geradezu eine Verpflichtung, sich an der „Aktion Respekt“ zu beteiligen – und der Tag der Stadtgründung sei zudem auch in dieser Hinsicht ein ideales Datum. Das Stadtoberhaupt verwies darauf, dass die Corona-Pandemie die Menschen vor viele Herausforderungen gestellt habe, deshalb sei es umso erfreulicher gewesen, wie viele Initiativen zur gegenseitigen Hilfe in Neu-Isenburg dadurch entstanden seien. „Mein großer Wunsch ist es, dass sich dies auch nach Bewältigung von Corona fortsetzt“, sagte Hunkel. Er warnte aber vor Populisten und zunehmendem Radikalismus, von ganz links bis ganz rechts, die Corona für ihre Theorien missbrauchten: „Diesen Menschen müssen wir entscheiden entgegentreten!“ Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner zeigte sich sehr erfreut, wie viele Bürger zur Anbringung der Respekt-Plakette gekommen waren: „Dies belegt, dass sie sich damit identifizieren und auch dafür einstehen.“

Eine weitere Plakette soll am 15. August von der Aktion „Täglich Brot für Beregovo“ an deren neuer Sammelstelle auf dem Westphal-Gelände angebracht werden.

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