Erinnert werden sollte an die gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege, aber auch jener 885 Neu-Isenburger, die im Zweiten Weltkrieg in der Hugenottenstadt selbst ihr Leben lassen mussten. Seit ein paar Jahren wird aber auch jener deutschen Soldaten gedacht, die bei Auslandseinsätzen getötet wurden, sowie bei Terroranschlägen in Deutschland ums Leben gekommener Menschen. Genau hier setzte die Sozialpädagogin und Psychotherapeutin Dr. Noemi Staszewski, die zudem in vielen jüdischen Organisationen an führender Stelle aktiv ist, mit ihrem Gedankenspiel an. Sie erinnerte bei der Gedenkveranstaltung auf dem Isenburger Friedhof daran, dass es immer weniger Augenzeugen gebe, die die Schrecken der beiden Weltkriege selbst erlebt haben. „Das Gedenken wird somit zu einer rituellen Handlung und wenn wir alle bei Terroranschlägen oder Unglücken ums Leben gekommene Menschen mit einbeziehen, können wir dann noch von einem Volkstrauertag sprechen?“, fragte Staszewski. Sie regte deshalb neue Formen des Gedenkens an, damit der Volkstrauertag seinem Namen auch wieder gerecht werde.