Andreas Wald hat einen Hang zum Morbiden und wie er selbst sagt „eine Beziehung zu den Farben Grau und Braun“. Kunst muss für ihn subtil sein, der Betrachter soll etwas spüren, er soll zum Nachdenken angeregt werden, aber er muss seinen Weg zur Kunst selbst finden. Er soll erforschen, soll die Kunst fühlen; er soll Gänsehaut bekommen, es soll ihn gruseln.
„Andreas Wald erzeugt durch seine monochrome Farbgebung eine Abgründigkeit, die uns eine latente Bedrohung fühlen lässt“, beschreibt die Kunsthistorikerin Esther Erfert ihre Empfindungen.
Obwohl, schaut man sich die dargestellten Gerätschaften genau an, wären sie durchaus noch in Gang zu setzen. „Andreas Wald arbeitet seriell und bleibt meist im gleichen Farbsujet“, erklärt die Kunsthistorikerin. Seine Techniken, die er bei den Werken dieser Ausstellung verwendet, sind Aquarell in vielen Schichten, Pastell und Acryl. Es ist eine sehr konzentrierte Arbeit, die keine Fehler verzeiht. „Die Bilder hat Andreas Wald vorher fertig im Kopf, teilweise überträgt er sie in eine Skizze, um die Raumaufteilung zu klären oder um Details nicht zu vergessen“, verrät Esther Erfert. Der Künstler beschäftigt sich mit den Hinterlassenschaften des Menschen. Er stellt Innenräume, Außenräume, Fassaden, Schächte und vieles mehr da, doch der Mensch, der dies alles geschaffen und bewohnt hat, ist daraus verschwunden. Der gebürtige Hanauer malt Architekturen, die keine Vorbilder haben; diese Gebäude sind Kopfgeburten, nichts von dem entspricht der Realität. Sie sind purer Schein! „Wir sollen als Betrachter die Dinge, die wir sehen, hinterfragen!“, so Erfert. Auffällig sind die immer wiederkehrenden Motivdetails: die Stricke – es sind Fallstricke des Lebens. „Das Raster des Fußbodens symbolisiert das Raster unseres gesellschaftlichen Lebens“, erklärt Erfert.
Die Ausstellung der Kunstreihe Vorsicht Kunst! kann bis zum 13. Oktober während der Öffnungszeiten der Filiale besucht werden.