Weihnachtsmarkt im Alten Ort/Fortsetzung auf Seite 3 Lebendige Krippe lockt in die Gassen

Bodhi Elliot als Josef mit der Familia Marinovic in der lebendigen Krippe. Foto: Postl

Neu-Isenburg (lfp) – Vom Turm der Marktplatzkirche erklingen die weihnachtlichen Melodien des Bläserchors und verkünden die Eröffnung des Weihnachtsmarktes im Alten Ort am vergangenen Wochenende.

Der Marktplatz liegt bereits im Schatten, dennoch strömen immer mehr Menschen zu den hell erleuchteten Holzbuden. Der Duft von heißem Glühwein, frisch gebackenen Waffeln und gegrillten Bratwürsten liegt in der Luft und die Kinder des Grundschul-Chores um Ilka Bauersachs stimmen mit ihren Liedern die Besucher ein. Der Budenzauber in den sternförmig vom Marktplatz abgehenden begeistert auch das Stadtoberhaupt: „Das ist ein Weihnachtsmarkt, so wie die Menschen es wollen, alles selbst gemacht und keine eingekauften fliegenden Händler“, sagte Bürgermeister Herbert Hunkel. Besonders willkommen hieß er Gäste aus der thüringischen Partnerstadt Weida sowie aus Andrezieux-Boutheon in Frankreich. Aus Weida hatten die Gäste zum einen Plätzchen und Stollen,zum anderen thüringische Bratwürste mitgebracht.

Auch die neu gekürte Kuchenfrau war mit dabei. Alljährlich zum Kuchenmarkt wird nämlich in Weida eine Kuchenfrau für die beste Kuchenrezeptur gekrönt. Im September hatte Sabine Schettler den Titel errungen. Ihre Tochter Lucille trug, freilich auf „weidsch“, die Vorzüge der Kuchenkreation vor. Wer das nicht verstanden habe, solle einfach die drei verschiedenen Kuchen probieren, riet der Bürgermeister.

Die meisten Gäste gehen den Weihnachstmarktbesuch systematisch an: Zuerst einmal zu den Buden am Marktplatz, dann in die Gassen.

Und wenn die Zeit noch reicht, trifft man sich wieder im Zentrum.

Am Stand von Erika Linke etwa locken selbstgemachte Marmeladen und Liköre. Präsent sind auch die Kolpingfamilie und der Lions Club mit ihren Ständen.

Die Mitglieder des Clubs hatten in der Backstube Wessinger Bethmännchen und Plätzchen gebacken, die sie nun anboten. Mit dabei auch die katholische Jugend von St. Josef mit Waffeln, Glühwein und Punsch.

In der Löwengasse gab es diesmal ein paar kleinere Lücken, aber beim Technischen Hilfswerk dampfte es gewaltig aus der mobilen Küche und beim Club Srbija brutzelten Steaks auf dem Grill. Im warmen Heimatmuseum Haus zum Löwen hatte Kati Conrad wieder einen besonderen Kunsthandwerks-Markt organisiert. Augenfällig waren die Kreationen von Karola Rinke aus Darmstadt: Bei ihr war die Bezeichnung Kunst-Rasen sprichwörtlich zu nehmen. Aus dem künstlichen Grün macht sie zum Beispiel einen Adventskalender an den Speichen eines Fahrrades – umrahmt mit Kunstrasen. In der Kronengasse hatten sich wieder die Isenburger Vereine zusammen gefunden, von der Spielvereinigung 03 über den Förderverein der Albert-Schweitzer-Schule bis hin zum TSC Ysenburg, wo es mit Schokolade überzogene Fruchtspieße gab. Der Verein Hilfe für ältere Bürger lud zu Kaffee und Kuchen in seine Räume, die evangelisch-reformierte Gemeinde am Marktplatz warb mit Glühwein und Waffeln für ihr Projekt in Beregovo, der Erlös aus dem Flohmarktverkauf kommt aber der Gemeinde selbst zugute – die Toilettenanlage muss saniert werden.

Besonderer Höhepunkt in der Hirtengasse war diesmal die lebendige Krippe des Kinderzirkus Wannabe. Bodhi Elliot und seine Helfer hatten einen Stall mit Ziege und Schaf aufgebaut, in einer Krippe lag das Jesuskind. Wer wollte, konnte sich mit seinen Lieben dort fotografieren lassen. Zwischendurch sorgten die Kümmler und die Melodia Boys mit ihren weihnachtlichen Liedern für Stimmung.