Johannesgemeinde öffnet jeden Abend die Türen zur Kirche Lebendiger Adventskalender findet regen Zuspruch

Kantorin Gabriele Urbanski spielt in der Johannesgemeinde an der Orgel. Marlene und Regina begleiten die Andacht ebenfalls musikalisch im Advent. Foto: lfp

Neu-Isenburg (lfp) – Jeden Abend gegen 18 Uhr treffen sich Menschen auf dem Platz vor der evangelischen Johanneskirche in Neu-Isenburg um den hell erstrahlenden Weihnachtsbaum. Wenn das Glockengeläut beginnt, öffnen sich die Türen der Kirche – zum Lebendigen Advent. Diese Veranstaltung gibt es in diesem Jahr seit dem 1. Advent und wird täglich so weitergeführt. In der Kirche selbst gibt es dann ein täglich wechselndes „Programm“, das von Mitgliedern der Kirchengemeinde gestaltet wird. „Wir sind wirklich überrascht, wie viele Menschen jeden Tag zu uns kommen – das hat wohl auch was mit Corona zu tun“, meint Pfarrerin Silke Henning.

Der Lebendige Advent ist normalerweise eine Reihe von Veranstaltungen, die im Advent an jedem Tag an einem anderen Ort, bei einer anderen Familie stattfindet. „Der Lebendige Advent soll die Menschen zusammenbringen, um sich gemeinsam auf das große Fest der Geburt Christi vorzubereiten aber auch zu freuen – in diesem Jahr ist das so leider nicht möglich“, erklärt Silke Henning. Die Pfarrerin weiß aber, dass gerade in schweren Zeiten, so wie in der Corona-Pandemie, die Menschen vermehrt den Weg in die Kirche, ein „Gespräch“ mit Gott suchen. „Deshalb haben wir uns überlegt, wie wir die Menschen auch unter Corona-Bedingungen zusammenbringen und ihnen eine Begegnung mit Gott ermöglichen können“, erklärt Pfarrerin Silke Henning den Hintergrund des Lebendigen Advent. Maximal 50 Besucher können teilnehmen, an manchen Abenden wurden da schon fast die Grenzen erreicht.

Der Ablauf des Lebendigen Advent ist mit einem liturgischen Ritual verbunden. Die Pfarrerin begrüßt die Teilnehmer, spricht eine Einleitung und lässt dann eine Zeit der Stille, damit jeder auf seine Art mit Gott in Verbindung treten kann. „Manchmal brauchen wir die Stille um von der Geisel der Betriebsamkeit loslassen zu können“, meinte die Pfarrerin zur Einleitung. Dann kündigte sie die „sieben Engel“ vor, allesamt junge Damen aus dem Jugendchor der evangelischen Johannesgemeinde um Gabriele Urbanski. „Sie können nicht nur singen, sondern Annika Sittig kann auch Trompete spielen und Marlene Bruch sogar die große Orgel – lassen sie sich überraschen“, stellte Silke Henning die Akteurinnen des Abends vor.

Mit dem Lied „Wir sagen euch an den lieben Advent“ stimmten die Sängerinnen die über 30 Besucher ein. Das „Maria durch ein Dornwald ging“, schuf dann eine besonders besinnliche Atmosphäre. Mit dem Lied „Es wird nicht immer dunkel sein“ wollten die Sängerinnen um Kantorin Gabriele Urbanski auch eine Botschaft an die Besucher senden. „Das ist uns auch wichtig, dass die Menschen die Hoffnung nicht verlieren und weiterhin auf Gott vertrauen können“, betont Pfarrerin Silke Henning, die zum Abschluss den Segen Gottes erbat. Jeden Abend gibt es beim Lebendigen Advent in der Johanneskirche ein anderes Programm: Mal sind es Lesungen, mal singt der Kinderchor, mal ist es eine Mischung aus kurzen Vorträgen und Musik. Dass die Krippe bereits im Advent in der Kirche steht, ist auch etwas Außergewöhnliches. „Aber sie ist noch leer, das behalten wir uns dann doch für Weihnachten vor“, so die Pfarrerin.

Für Weihnachten bietet die evangelische Johannesgemeinde den Gläubigen einen besonderen Dienst. Um möglichst vielem Menschen den Besuch des Weihnachtsgottesdienstes zu ermöglichen, finden am Heiligen Abend gleich vier Gottesdienste statt. Zudem werden die Gottesdienste „gestreamt“, man kann diese also von zuhause mitverfolgen. Gottesdienste können nur mit gebuchten „Platzkarten“ besucht werden. Diese gibt es zu bestimmten Zeiten im Pfarrbüro. Am Heiligen Abend kann zwischen den Gottesdiensten zudem das Friedenslicht an der Krippe abgeholt und zu Hause aufgestellt werden. Genaue Informationen gibt es auf der Homepage (www-Ev.Johannesgemeinde.de).