Nominierte für den Titel „Sportler des Jahres“ Von der Liebe zum Springen und dem Traum von Olympia

Lea Tkaltschewitsch Foto: p

Neu-Isenburg (fj) – Am Freitag, 21. April, findet in der Hugenottenhalle die Sportlerehrung statt, bei der die Stadt herausragende Leistungen Neu-Isenburger Sportler im Jahr 2016 im Rahmen eines Bunten Abends würdigt.

Geladen sind 91 Sportler, die Hessenmeister wurden oder bei Deutschen-, Europa- oder Weltmeisterschaften einen der ersten drei Plätze belegt haben. Darüber hinaus gibt Sportdezernent Theo Wershoven an diesem Abend bekannt, wer jeweils die Auszeichnung „Sportler des Jahres 2016“ und „Mannschaft des Jahres 2016“ erhält.

Die StadtPost hat bereits die fünf nominierten Mannschaften vorgestellt, nun folgen die sechs Kandidaten, die Chancen auf den Titel „Sportler des Jahres“ haben.

Verlorene Wette führte Wolf Doebel zum Turmspringen

Unter ihnen ist Wolf Doebel, Kunst- und Turmspringer beim SV Höchst. Seinen ersten Sprung wagte der Siebtklässler mit fünf Jahren vom Fünfmeterbrett im Isenburger Waldschwimmbad, um eine Wette einzulösen. Das Gefühl des Fliegens gefiel dem Neu-Isenburger so gut, dass er mit sechs Jahren an einem Probetraining beim Höchster Schwimmverein teilnahm. Zwei Jahre später, 2011, überraschte er die Bundesstützpunkttrainer bei seinem ersten Sichtungs-Wettkampf auf Bundesebene, der Talentiade in Leipzig, mit einem sensationellen zweiten Platz. Von da an ging es aufwärts. Dem „Fußsprung vorwärts gestreckt“ folgten in schneller Folge Saltos, Handstand-, Schrauben-, Delphin- und Auerbachsprünge. Seit 2011 ist Wolf Doebel im Hessenkader. Insgesamt holte er bis heute 48 Hessenmeister-Titel, zehn Goldmedaillen im Synchronspringen und wurde 26 Mal Süddeutscher Meister, so auch im vergangenen Jahr.

Auch auf internationalen Vergleichswettkämpfen gewinnt er regelmäßig Gold, nicht nur in seiner Altersklasse, sondern auch gegen wesentlich ältere Springer in der offenen Klasse. „Wolf ist in Süddeutschland der beste Springer des Jahrgangs 2004“, sagt seine Trainerin Susanne Beyer. Seit 2016 springt Wolf in der C-Jugend und hat sich für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert. Er gehört zu den besten zehn Springern seines Jahrgangs. Der Bundesstützpunkt Leipzig machte ihm ein Angebot, als er elf Jahre alt war – das Heimweh im Internat war jedoch größer als die Liebe zum Sport.

Traum der Tkaltschewitsch-Schwestern: Olympia

Ebenfalls nominiert sind Sina und Lea Tkaltschewitsch, beide in der Abteilung Rhythmische Sportgymnastik der TSG 1885 aktiv. Lea lebt wie ihre große Schwester Sina in Fellbach-Schmiden im Sportinternat und besucht dort die zehnte Klasse. Ihre Eltern wohnen in Obertshausen. Die Schwestern sind Mitglieder der Deutschen Nationalmannschaft und trainieren am Bundesleistungszentrum der Rhythmischen Sportgymnastik.

Lea kam als Vierjährige zum Training bei der TSG, fiel dort früh als Wirbelwind und mit ihrem Talent auf. Extrem beweglich, ehrgeizig und diszipliniert – so beschreiben ihre Trainerinnen die mehrfache Gau- und Hessenmeisterin, die bereits zahlreiche Goldmedaillen bei nationalen und internationalen Wettkämpfen gewinnen konnte. 2016 wurde Lea dreifache Deutsche Meisterin im Einzel in der Juniorenleistungsklasse.

Zu ihren persönlichen Highlights zählen die erfolgreiche Qualifikation für die Junioren-Europameisterschaft im Einzel und die Teilnahme an den Europameisterschaften in Baku, Minsk und Holon. Momentan bereitet sie sich auf die Europameisterschaft im Einzel in Budapest vor. Ihr großes Ziel ist die Teilnahme an der WM in Italien im August und bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio.

Trainieren für die WM in Italien

Zu den Olympischen Spielen hat es ihre Schwester Sina schon geschafft. 2016 trat die Zwölftklässlerin in Rio an, holte mit der Nationalmannschaft im Gruppenmehrkampf mit Bändern, Reifen und Keulen den zehnten Platz. Sina ist mehrfache Gau-, 14-fache Hessen- und fünffache Deutsche Meisterin im Einzel. Bei den Europameisterschaften landete sie mit Reifen und Keulen auf dem sechsten Platz. Zurzeit trainiert sie für die WM in Italien. Ihr erstes großes Sportereignis war die WM 2015 in Stuttgart. Hier war Sina nicht nur die Kleinste im Team, sondern mit ihren 16 Jahren auch die Jüngste.

Mit Disziplin und Ehrgeiz erarbeitete sie sich ihren Stammplatz in der Nationalmannschaft. Ihr größter Wunsch für ihre sportliche Zukunft: Tokio 2020, dann vielleicht auch gemeinsam mit Lea in einer Gruppe.

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