Ausgelassene Stimmung in der Sperrzone Lumpenmontagsumzug in den Isenburger Gassen

Ein süßer Hingucker war die Fußgruppe des Rollsportvereins, die die Werbetrommel für ihre Aufführung von „Charlie und die Schokoladenfabrik“ rührte. Foto: Postl

Neu-Isenburg (lfp) – Besondere Sicherheitsvorkehrungen begleiteten nach den Anschlägen der vergangenen Monate auch den Lumpenmontagsumzug in Neu-Isenburg. Für Besucher und Teilnehmer gab es die Anweisung, rechtzeitig in der Sperrzone zu sein. Über die Notdurchfahrten für die Sanitäter sei Stillschweigen bewahrt worden, die Info sei am Morgen dennoch durchgedrungen, sagte Zugmarschall Karl-Heinz Müller. „Wir haben das Menschenmögliche getan, hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht“, sagte er. 

Das große Fest der Isenburger Narren begann traditionell mit dem Transport der Linsensuppe in die Fußgängerzone der Bahnhofstraße. Dort wurden die 1.100 Liter vom Linsensuppenmarschall Roland Klammes „angestochen“ und verkauft. Der Andrang war diesmal sehr groß, viele kamen mit ihren „Dippe“ von zu Hause, ließen diese füllen und genossen das Linsensüppchen in heimischer Gemütlichkeit.

Als kurz darauf Müllfahrzeuge des DLB die großen Zufahrtsstraßen versperrten, wurde vielen Besuchern die aktuelle Sicherheitslage erst bewusst. „Wer hätte gedacht, dass wir sowas mal machen müssen“, sagte ein Narr. Unübersehbar war die hohe Zahl an Sicherheitskräften spätestens, als sich die Teilnehmer des Zuges zum Start aufstellten – für die einen ein bedrückendes, für andere ein beruhigendes Gefühl. Als sich der Zug mit seinen 69 Nummern in Bewegung setzte, waren alle Bedenken verflogen, der Lumpenmontag wurde wieder zu einem fröhlichen Fest der Isenburger Narren.

"Süße" Hingucker

Auffällige Motivwagen gab es kaum, abgesehen vom reaktivierten Jubiläums-Rosenwagen des TC Rot-Weiß Neu-Isenburg sowie der Startrampe für Weltraumfahrten des Karnevalvereins „Die Watze“. Die Aktivgruppe des TC RW hatte sich viel Mühe gemacht, die einst sorgfältig gefalteten Rosen wieder zu einem Tennisschläger-Motiv am Wagen zu befestigen. Die Watze gaben richtig Stoff und ließen ihre Weltraumrakete heiß laufen – die bunten Seifenblasen, die durch die Isenburger Straßen waberten, waren ein viel bestauntes Motiv.

Der Rollsportverein nutzte den Umzug, um auf sein neues Musical „Charlie und die Schokoladenfabrik“ aufmerksam zu machen. Die „süße“ Fußgruppe war ein echter Hingucker. „Mein Lob gilt allen, die das Sicherheitskonzept so toll umgesetzt haben“, sagte Zugmarschall Karl-Heinz Müller sichtlich erleichtert, als sich der Lumpenmontagsumzug in der Hugenottenhalle auflöste und die rund 15.000 Narren froh gelaunt den Heimweg antraten oder weiter feierten.

In unserer Fotogalerie gibt´s die schönsten Motive vom bunten Isenburger Lindwurm.

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