Eine Bank für den Wettbewerb „Demokratisch Handeln“ Max-Eyth-Schüler gewinnen Förderpreis

Schüler und Lehrer sind stolz auf ihre preiswürdige Bank, die seit einem Jahr im rathaus steht. Foto: p

Neu-Isenburg (red) – Seit einem Jahr steht im Eingang des Rathauses die kunstvoll gestaltete Bank, die sich mit der Flucht der Hugenotten beschäftigt und Routen der heutigen Geflüchteten nachzeichnet. Geschaffen wurde sie im Rahmen des Projektunterrichtes von Lehrer David Distelmann und Schülern der Max-Eyth-Schule. Das Projekt wurde jetzt mit einem Förderpreis beim Wettbewerb „Demokratisch Handeln“ ausgezeichnet.

Das Förderprogramm Demokratisch Handeln hatte 68 herausragende Projekte aus der Ausschreibung „Gesagt. Getan. 2016“ eingeladen. Eine Delegation der Max-Eyth-Schule durfte zur Preisverleihung nach Hofgeismar fahren, die im Rahmen der 27. Lernstatt Demokratie in den Räumen der evangelischen Akademie Hofgeismar stattfand. Mit der Lernstatt Demokratie wurden die Projekte fachlich und öffentlich bekannt gemacht. Sie haben Anerkennung erhalten und gemeinsam Impulse zur Weiterführung der demokratischen Schulentwicklung erarbeitet und weitergegeben. Gemeinsam mit den Partnern, dem Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, dem Hessischen Kultusministerium, dem Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband, der Sparda-Bank und der Evangelischen Akademie Hofgeismar wurde die kreative und ideenreiche Lernstatt Demokratie 2017 durchgeführt.

Lorin Malla Mahmoud, Zohal Erfan, Farzad Miakhel, Sajjad Al-Shimani, Abdullah Rahimi und Mahmoud Mistefa präsentierten dort das Projekt „Flucht – Damals und Heute“ den teilnehmenden Tagungsgästen, Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen aus dem gesamten Bundesgebiet. Auch die Juroren waren von dem Projekt und der Idee begeistert. Denn wer auf einer Bank sitzt, ist nicht mehr unterwegs, ist angekommen. Dieses Gefühl soll die Bank symbolisch ausdrücken, denn sie wurde von Schülern hergestellt, die selbst bis vor kurzem „unterwegs“, auf der Flucht, auf der Suche nach einer neuen Heimat waren und nun zumindest für das Erste angekommen sind. Anstoßgeber zur Entstehung der Bank war der in Neu-Isenburg ansässige Verein „Hugenotten- und Waldenserpfad“. Der Vorsitzende dieses Vereins, Bürgermeister Herbert Hunkel: „Wir wollten deutlich machen, dass es Ereignisse wie Flucht, Exil, Migration und Integration nicht nur in der heutigen Zeit gibt, sondern dass Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen immer unterwegs waren. Auch die Stadt Neu-Isenburg wurde von den Glaubensflüchtlingen Hugenotten gegründet. Das Schulprojekt stellt eine Brücke zwischen der Stadtgeschichte und der Stadtgegenwart dar.“

In die künstlerische Gestaltung ist das Design des Hugenotten- und Waldenserpfads und ein Kartenausschnitt des 2.000 Kilometer langen Kulturfernwanderwegs, der als Europarat-Kulturroute ausgezeichnet ist, eingeflossen. Die Jugendlichen haben ihre eigenen Migrationsgeschichten ebenfalls malend einfließen lassen.