Frankfurter Verein sucht die Besten auf Isenburger Gelände Meisterschaften im FKK-Indiaka

Roland Miehm hat sich obenrum schon mal frei gemacht. Der Sportwart vom FKK-Verein Orplid Frankfurt trainiert für die Deutsche Indiaca-Meisterschaft. Foto: oh

Neu-Isenburg (oh) – Viel Toleranz und Bewegungsfreiheit ohne kneifende Textilien – auch beim Sport: Das kennzeichnet die Freunde der Freikörperkultur (FKK). Ein Frankfurter Verein richtet jetzt die Deutsche Indiaca-Meisterschaft in Neu-Isenburg aus. Dass die Spieler alle nackt am Netz um Punkte kämpfen werden, ist eher unwahrscheinlich. „Aber es kann schon sein, dass der eine oder andere Spieler irgendwann alle Klamotten vom Leib reißt, wenn es zu warm wird“, sagt Gaby Schweitzer vom FKK-Verein Orplid.

Kommendes Wochenende steigt in der Offenbacher Straße 246 ein Turnier der besonderen Art. Ihr Verein richtet in diesem Jahr die Deutsche Indiaca-Meisterschaft des Deutschen Verbandes für Freikörperkultur auf seinem Vereins- und Freizeitgelände aus.

Indiaca ist ein Spiel, das ursprünglich von den Ureinwohnern Südamerikas erfunden wurde. Die exotische Sportart ist vor allem in FKK-Kreisen ein beliebtes Freizeitvergnügen. Gespielt wird es nach ähnlichen Regeln wie Volleyball. Ziel ist es, nach drei Berührungen, die mit roten Federn geschmückte gelbe Schaumstoffscheibe über das Netz zu schlagen. Dabei darf das Spielgerät aber nicht mit allen Körperteilen gespielt werden. „Erlaubt ist nur das Berühren des Balles von der Hand bis zur Armbeuge“, erklärt Schweitzer. Wenn 15 Punkte erreicht sind, ist ein Satz gewonnen.

Gewonnen hat die Mannschaft, die als erstes zwei Gewinnsätze für sich entscheidet. Laut Verein haben sich bereits über hundert Teilnehmer angemeldet. Auch wenn es ein Turnier unter Freikörperkultur-Fans ist, dürfe man sich natürlich nicht vorstellen, dass alle nackt spielen, sagt Schweitzer. „Die meisten werden ganz normale Trikots tragen.“ Auch beim normalen Alltag auf dem Vereinsgelände müssten die FKK-Mitglieder schließlich nicht immer nackt sein. „Außer wenn unser See benutzt wird. Das ist aus hygienischen Gründen nur textilfrei erlaubt“, sagt Schweitzer.

Normalerweise ist das Gelände des FKK-Vereins hermetisch abgeriegelt und nur für Mitglieder mit Chipkarte zugänglich. Aber an den Turniertagen am Samstag und Sonntag, 28. und 29. Mai, kann jeder vorbeikommen und die Freizeitanlage in Augenschein nehmen. Besonders idyllisch liegt vor allem der Badesee. Auch für Kinder gibt es viele Spielmöglichkeiten.

Die Eröffnung des Turniers ist am Samstag um 9.30 Uhr, Spielbeginn ist an beiden Tagen ab zehn Uhr. Der Eintritt ist kostenlos.