Jahresbericht der Freiwilligen Feuerwehren/ Keine Angst vor Überalterung Nachwuchsarbeit trägt Früchte

Stadtbrandinspektor Stefan Werner (von links), Bürgermeister Herbert Hunkel, Olaf Columbus, Frank Burger, Sabine Gottfried, Bastian Anthes, Dominik Büttner, Arsim Wershoven-Citaku, Wolfgang Peter, Christiane Gaub, Michael Weber (dahinter), Dieter Blattmann, Erster Stadtrat Stefan Schmitt und stellvetretender Stadtbrandinspektor Thomas Peters nach der Urkundeübergabe an die langjährigen Mitglieder. Foto: p

Neu-Isenburg (red) – 149 Freiwillige sind derzeit bei den Feuerwehren in der Kernstadt und in Zeppelinheim aktiv. Erfreuliche Nachricht: „Aufgrund eines kontinuierlichen Nachwuchses aus der Jugendfeuerwehr zeigt die Altersprognose, dass auch in den kommenden Jahren mit einem gesunden Mix aller Altersklassen zu rechnen ist und eine Überalterung nicht zu erwarten ist“, so Stadtbrandinspektor Stefan Werner in seinem Jahresbericht. Auf verschiedenen Jahreshauptversammlungen blickten die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Neu-Isenburg nun auf die Ereignisse des Jahres 2018 – und wagten auch den Blick nach vorne.

Erfolgreich sei die Nachwuchsarbeit der Feuerwehren: „2018 konnten sechs Mitglieder aus der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung übernommen werden, außerdem sind während des Jahres sechs neue Mitglieder gewonnen worden“, fasst Kernstadt-Jugendfeuerwehrwart Marius Seeger die Mitgliederbewegungen in der Jugendabteilung zusammen.

Insgesamt sind – in Neu-Isenburg und im Stadtteil Zeppelinheim zusammen – 26 junge Menschen im Alter zwischen zehn und 17 Jahren aktiv. Hinzu kommt die Kinderfeuerwehr „Löschdrachen“, hier waren am Jahresende 18 Kinder im Alter zwischen sechs und zehn Jahren dabei, zwei Kinder wechselten in Zeppelinheim von der Kinderfeuerwehr in die Jugendfeuerwehr.

Die Zahl der Einsätze lag 2018 mit insgesamt 628 Einsätzen für die Kernstadtfeuerwehr und die Kollegen in Zeppelinheim leicht über dem Zehn-Jahres-Mittel von 536 Einsätzen.

„Im Vergleich liegt der Jahresdurchschnitt bei den Feuerwehren aller hessischen Städte bei rund 100 Einsätzen im Jahr“, so Werner zur recht hohen Arbeitsbelastung für die ehrenamtlichen Helfer in der Hugenottenstadt. Im Rahmen der Einsätze konnten 2018 insgesamt 165 Menschen gerettet, zwölf Personen leider nur noch tot geborgen werden. Fünf Feuerwehrangehörige wurden im Einsatz verletzt.

Große Herausforderungen für die Feuerwehr bedeuteten laut Werner die infrastrukturellen Entwicklungen in der Stadt, darunter sich ändernde Verkehrswege und eine größere Verkehrsdichte. „Jede Minute Verzögerung im Verkehr bedeuten für uns grob gerechnet zwei Minuten Verzögerung. Eine für die Anfahrt der ehrenamtlichen Kräfte zum Feuerwehrhaus und eine für das Fahren zur Einsatzstelle.“ Mit einer weiteren Verdichtung des Verkehrs ist zudem mit längeren Ausrück- und Fahrzeiten für die Feuerwehr zu rechnen, sodass die Einhaltung der gesetzlich vorgegebenen Hilfsfrist von zehn Minuten zunehmend schon alleine wegen der Fahrstrecken schwieriger wird.

Hinzu kommt, dass tagsüber in Neu-Isenburg berufsbedingt immer weniger Einsatzkräfte zur Verfügung stehen. „Hier hat die Stadt bereits reagiert und stellt ab 2019 fünf zusätzliche hauptamtliche Feuerwehr-Stellen zur Verfügung“, so der Stadtbrandinspektor.

Der Wehrführer der Kernstadt-Feuerwehr, Jochen Müller, ging in seinem Jahresbericht unter anderem auf den Ausbildungsaufwand von und für die ehrenamtlichen Helfer ein. An 21 Ausbildungsabenden wurde die so genannte „Regelausbildung“ durchgeführt. Zusätzlich leistete die Grundausbildungsgruppe noch 18 weitere Ausbildungsdienste. Müller: „Die Teilnahme an den Ausbildungsdiensten ist nach wie vor auf einem erfreulich hohen Niveau, was den Ausbildern inzwischen auch bei größeren Übungen eine gewisse Planungssicherheit gibt.“ Doch auch über die genannten Ausbildungen hinaus hat es im Berichtsjahr einige von großer Eigeninitiative der Ehrenamtlichen geprägte Aus- und Fortbildungen gegeben: ob zum Thema Absturzsicherung, Informations- und Kommunikations-Gruppe, Gefahrstoffmesstrupp, Maschinisten, Führungskräfte, Atemschutznotfalltrainings. Insgesamt wurden rund 6.750 Stunden aufgewendet, ergänzt Stadtbrandinspektor Werner in seinem Bericht. Hinzu kommen 75 Besuche von Lehrgängen auf Kreis- und Landesebene mit rund 2.100 Stunden.

Während der Veranstaltung wurden insgesamt 15 Feuerwehrleute mit Anerkennungsprämien des Landes Hessen für ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr ausgezeichnet: Bastian Anthes, Dominik Büttner, Vanessa Müller und Arsim Wershoven-Citaku für zehnjährige aktive Mitgliedschaft, Dieter Blattmann, Christiane Gaub, Sabine Gottfried, Tim Wagner und Michael Weber für 20 Jahre, Olaf Columbus und Frank Burger für 30-jährige aktive Mitgliedschaft, Wolfgang Peter, Thomas Peters, Rainer Knöpfel und Stefan Werner für 40 Jahre Dienst am Nächsten.