Blumenzwiebel-Aktion im Stadtgebiet Neu-Isenburg: Groß und Klein pflanzen Blumen

Die Isenburger waren mit vollem Einsatz bei der Sache, trotz des herbstlich-kühlen Wetters. Foto: col

Neu-Isenburg (col) – Schon die Jüngsten sind engagiert bei der Sache. Die fünf Jahre alte Maria, die gerade Oma Bärbel Hunkel in Neu-Isenburg besucht, sortiert die Blumenzwiebel vorsichtig in das Erdloch, das am Rande der Wiesenfläche an der Hugenottenallee von den Männern des Dienstleistungsbetriebs (DLB) gegraben wurde. 

Unterstützung erhält Maria dabei von Shahed aus Syrien, die seit einem Jahr in Isenburg lebt und gerade seit ein paar Wochen den Kindergarten besucht. Alle Generationen halfen am Samstagvormittag dabei, dass die Hugenottenstadt im Frühling mit gelben Narzissen und bunten Tulpen schön erblüht.

Ehrenamtliche Helfer setzen hunderte Blumenzwiebeln in die Erde

Bürgermeister Herbert Hunkel ist zufrieden mit dem Einsatz seiner Bürger. Viele hundert Blumenzwiebeln setzten die ehrenamtlichen Helfer an den markanten Punkten in der Stadt und auch in den beiden Stadtteilen Gravenbruch und Zeppelinheim. „Es ist toll, dass trotz des Wetters so viele Menschen gekommen sind“, freut sich der Rathauschef. Denn es war nicht sonderlich gemütlich, anfangs arbeiteten alle im Nieselregen. Im Laufe der Zeit hörte der Regen zwar auf, herbstlich frisch war es aber trotzdem.

Brüder-Grimm-Schüler am Bahnhof im Einsatz

Nein, das Aufstehen am frühen Samstagmorgen sei auch für Valerian, Daniel, Alexander und Robin kein Problem gewesen. Gerne haben sich die Mitglieder der Schülervertretung der Brüder-Grimm-Schule an der Aktion beteiligt. Am Bahnhof waren die Jungs gemeinsam mit ihrer Lehrerin Heike Adam mit Spaten, Rechen und Dutzenden von Narzissen und Tulpenzwiebeln zugange. „Wir wollen künftig bei noch mehr Aktionen der Stadt Neu-Isenburg mitmachen“, erklärt die Pädagogin. Raus aus der Schule – rein in die Gesellschaft. „Wir möchten einfach zu einem guten Leben in unserer Stadt beitragen. Da steht die Müllsammlung im Frühjahr ebenso auf unserem Plan, außerdem würden wir gerne eine Aktion in einem Altenheim rund um Weihnachten initiieren“, hat Heike Adam mit der Schülervertretung der Gesamtschule große Pläne. Die Pflanzaktion sei ein guter Auftakt, weil die Jungs sich im Frühling von der Sinnhaftigkeit ihrer Aktion überzeugen können, wenn es auf den Wiesen vor dem Bahnhof schön blüht.

Auch 20 Flüchtlinge helfen mit

An der Hugenottenallee und am Bahnhof waren 20 Flüchtlinge im Einsatz. „Wir haben die Aktion mit kleinen Briefen angekündigt und gehofft, dass es wieder Helfer gibt“, sagt Monika Semsroth. Ein Teil der Neubürger habe schon im vergangenen Jahr geholfen und es seien jetzt neue Gesichter dazu gekommen. „Vielleicht können wir sie ja so motivieren, die Pflege ihres eigenen Beetes vor den Gemeinschaftsunterkünften selbst zu übernehmen. Wir haben jetzt in der Hugenottenallee auch die übrig gebliebenen Blumenzwiebel eingesetzt“, erklärt die Mitarbeiterin des Rathauses, die für die Flüchtlingsbetreuung zuständig ist. Mohamad Sharifa, Papa der kleinen Shahed, ist gerne gekommen: „Ich bin gerne unter Menschen und es macht zusammen ja auch Spaß“, erklärt der Familienvater.

Wenig Resonanz bei Isenburger Vereinen 

Das THW war gleich mit 21 Kindern und Jugendlichen am Start: „Es ist einfach eine schöne Aktion. Unsere Kinder lieben das. Sie sind aufs Pflanzen ebenso wild wie aufs Müll sammeln im Frühjahr. Da braucht es keine Überredungskünste“, ist Manuela Dasch, Gruppenleiterin des THWs zufrieden. Lob gab es beim anschließenden, gemeinsamen Mittagessen dann für alle: Bei Suppe, Würstchen und Süßigkeiten kamen alle noch einmal beim DLB zusammen. Für Geschäftsführerin Petra Klink wieder eine erfolgreiche Aktion. Ein bisschen Kritik hat die DLB-Chefin dennoch. „Es ist ausgesprochen schade, dass wir nicht mehr Resonanz bei den Neu-Isenburger Vereinen hatten, denn wir haben alle angeschrieben und hatten nicht eine positive Rückmeldung“, bedauerte sie. Das THW und die Feuerwehr waren als Vereine wieder mit im Boot. „Beim nächsten Frühjahrsputz werden wir es wieder versuchen, wir bleiben da dran, noch mehr Leute für die Aktionen zu gewinnen“, verspricht Petra Klink.