Jubiläums-Ball in der Hugenottenhalle Neu-Isenburg: Senatoren schwören Fastnachts-Eid

Mit den Fingerspitzen auf der ehrwürdigen Kopfbedeckung des Ehrenpräsidenten Ludi Berdel schwören die neuen Senatoren Thomas Kroll (von links) , Thomas Leber, Serpil Sarikaya und (rechts) Conny Sippel den Eid auf den Lumpenmontag. Foto: col

Neu-Isenburg (col) – Es ist ein gesellschaftliches Ereignis in der Hugenottenstadt: Der Ball der Senatoren, der 2017 auch noch ein Jubiläum feiert. Zum 50. Mal tanzten die Isenburger am vergangenen Wochenende zugunsten des Lumpenmontags.

Die neuen Senatoren stehen um den silbernen Zylinder im Scheinwerferlicht der Hugenottenhalle. Mit den Fingerspitzen auf der Kopfbedeckung, schwören Serpil Sarikaya, Conny Sippel, Thomas Kroll und Thomas Leber auf die Isenburger Fastnacht. Die Vereidigung der neuen Senatoren ist der Höhepunkt des alljährlichen Balls der Senatoren. Längst hat sich der Ball im Neu-Isenburger Veranstaltungskalender etabliert. Edel und festlich erscheint der Saal der Huha in besonderem Glanz. Zum Jubiläum schweben silbern glitzernde Ballon-Monde mit der Jubiläumszahl 50 unter dem Hallendach.

Ball der Senatoren hat exklusiven Charakter

Das Dekorationsteam rund um Renée Steinhaus hat sich zum Geburtstag etwas Besonderes einfallen lassen. Alle Tänzer, die sich zu den Klängen der Band Kim & Kas im Takt auf der Tanzfläche bewegen, sind im edlen Zwirn erschienen. Die Damen in opulenter Abendrobe, die Herren im Anzug mit Krawatte oder Fliege. Die begehrten Ballkarten können die Gäste nicht kaufen, ausschließlich die Senatoren laden zu der Veranstaltung ein. „Damit hat der Ball diesen exklusiven Charakter“, betont Harald Streb.

Seit 1968 eine Institution in der Fastnachtszeit

Den Lumpenmontag gibt es seit den 20er-Jahren in Neu-Isenburg, seit den 60er-Jahren werde er mit einem großen Umzug gefeiert, erinnert der Präsident an den Ursprung der Initiative der Senatoren. Im Februar 1968 veranstalteten die Unterstützer des Faschings den ersten Ball – damals noch im Grünen Baum. „Bis heute helfen wir den Wagenbau, die Halle für die Umzugswagen und auch das Prinzenpaar zu finanzieren“, erläutert Streeb die Motivation.

112 Senatoren helfen, den Lumpenmontag zu finanzieren

111 Senatoren sollen es immer mindestens sein – mit der Vereidigung der vier neuen sind es derzeit 112. „Ich bin eigentlich schon seit drei Jahren dabei“, verrät Thomas Leber augenzwinkernd. In seiner Urkunde ist auch das Jahr 2015 datiert. „Ich war die beiden vergangen Jahre zum Skifahren. Jetzt passt es ja ganz gut, zum 40. Geburtstag der Hugenottenhalle und dem 50. Ball der Senatoren“, ist der Leiter der Isenburger Kulturhalle zufrieden. Für Serpil Sarikaya ist es eine Ehre, neue Senatorin zu sein. Sie feiere Fasching nicht groß. „Aber es ist schön diese Kultur und Tradition zu unterstützen und es ist auch schön zu den Senatoren zu gehören“, erklärt sie im Ballsaal.

Silberner Senatsorden für Landrat Oliver Quilling

Harald Streeb verleiht Landrat Oliver Quilling auf dem Jubiläumsball den silbernen Senatsorden Pro meritis für sein Engagement für die Senatoren. Auch wenn er als Landrat inzwischen im Kreishaus in Dietzenbach arbeite – als Isenburger unterstütze er die heimische Fastnacht noch immer nach allen Kräften. Christel Reinhard-Streel und Ralf Schäfer wurden für 22 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet und Hubert Fürst ist seit 33 Jahren dabei.

Drei Gründungsmitglieder zu Gast

„Wir haben heute Abend mit Ehrenpräsident Willi Guckelsberger, Gerd Vonnegut und Horst Reichel sogar drei Gründungsmitglieder zu Gast“, erzählt Harald Streeb. Neben dem Tanz und den Ehrungen ist auch das Groß-Watzenhausener Prinzenpaar, Prinzessin Angi, leichtfüßige Freifrau vom Bansapark, und ihr Prinz Tim, vom närrischen Blick von der Frankfurter Straße – selbst seit vielen Jahren Senator - bei dem festlichen Ball dabei. Die Gardemädchen der Schwarzen Elf brachten ein wenig Faschingsflair auf die Bühne, Volker Maria Maier zeigte eine LED-Light-Show, die Senatsdamen traten mit einem Tanz auf und die Ballbesucher wurden mit futuristischer Akrobatik und Klangdarbietung unterhalten. Als um ein Uhr die Livemusik einpackte, ging die Feierei in der Sektbar noch ein bisschen weiter.