Karnevalistische Raumfahrer erobern die Hugenottenstadt Neu-Isenburg: Watzedonier im Weltall

Die Gymnastinnen der TSG Neu-Isenburg boten eine sportliche Show. Foto: Postl

Neu-Isenburg (lfp) – Neu-Isenburg ist eine Weltraumfahrer-Stadt, denn mit Thomas Reiter kommt ein Astronaut aus der Hugenottenstadt. So wurde der Saal des katholischen Gemeindezentrums St. Josef zum Weltraumbahnhof Baikonur, von wo aus Thomas Reiter zweimal ins Weltall startete.

Aber ohne Prinzenpaar geht es natürlich nicht: Prinz Tim I. vom närrischen Blick aus der Frankfurter Straße, und Prinzessin Angi I., leichtfüßige Freifrau vom Bansapark, verzichteten auf ihre Weltraumanzüge und kamen stattdessen in ihren schmucken Hoheitskleidern. Im Publikum schienen jedoch auch viele Gäste von anderen Planeten zu sitzen, „Aliens welcome“ war gar auf der Kleidung eines närrischen Paares zu lesen. Recht flott, aber nicht ganz so schwerelos wie ein Astronaut im Weltall, marschierte der Elferrat zu den Klängen des Narhalla-Marsches in den Saal, der von vielen gut aufgelegten Narren bereits gefüllt war.

Reise in den Weltraum

„Wir wollen sie heute mit auf eine Reise in den Weltraum nehmen, aber auch wieder heil zurück auf unsere gute Erde bringen“, versprach Sitzungspräsident Horst Knippel. Er lud alle ein, sich schwerelos zu fühlen, um den Weltraumflug auch bestens genießen zu können. Dann kam auch schon das Prinzenpaar mit den Begleitern Claus Eichler und Dennis Milkau sowie Watz Uwe Fräger. Oberlump Markus Letz war verhindert. „Auch wir, ihr Prinzenpaar, lassen euch nicht mal im Weltraum alleine, sondern wollen ebenfalls, wo auch immer, fröhlich mit euch feiern“, verkündeten Prinz Tim I. und Prinzessin Angi I.

Minigarde und Büttenrede

Der Minigarde mit Laura Carniato, Roberta Carniato, Joelyn Hof, Melissa Mumninovic und Annalena Sell war es vorbehalten, mit einem flotten Tanz das bunte Show-Programm zu eröffnen. Dann kam mit dem jungen Collin Murmann aus Eppertshausen ein echter Nachwuchs-Stern des Karnevals in die Bütt. Als Schüler berichtete von seinen Erfahrungen: „Meine Oma hat mir den Arsch versohlt, weil ich meinem Opa zu Weihnachten einen Büschel Gras geschenkt habe“, verriet er. Denn er hatte erfahren, dass er, wenn Opa ins Gras beißt endlich seinen neuen Fernseher für die Playstation bekommt.

Kleiner Unfall bei der Abschluss-Figur

Der Tanz der Garde endete mit einem kleinen Unfall, denn eine Tänzerin knickte bei der einbeinigen Abschluss-Figur ein und zog eine weitere mit zu Boden. „Aber das hatten wir schon öfter, das wird schon wieder“, sagte Horst Knippel, als die Gardistin, von Beifall begleitet, von der Bühne humpelte. Als erster Protokoller der neuen Session hatte Hajo Düll wieder einmal die Ehre, all das annzusprechen, was er so beobachtet hatte.

Protokoller Hajo Düll zieht Bilanz

„Eine Zahl, die sollte man echt nicht vergessen, im Januar waren fast 90.000 Flüchtlinge in Hessen. So viele Menschen – ist das nicht krass, und Angie tönt wir schaffen das. Seehofer warnte mit ernsten Gesicht: Angie, nein, wir schaffen das nicht. Es wird monatelang diskutiert, so wie man das kennt, bei der nächsten Wahl heißt’s dann: AfD 40 Prozent“, warnte der Protokoller. In der Hugenottenstadt selbst sah Hajo Düll die Problematik mit dem ärztlichen Bereitschaftsdienst: Anstatt ewig zu warten, solle man lieber gleich ins Krankenhaus nach Langen fahren. Der Gott des Windes war kein Karnevalist, hat er doch den Lumpenmontagsumzug verweht. Die Wahl von Erstem Stadtrat Stefan Schmitt mit nur einer Stimme Mehrheit, und das überwältigende Ergebnis für Herbert Hunkel bei der Bürgermeisterwahl waren seine politischen Themen.

„Sogar den Hesstag will er 2020 nach Iseborsch hole"

„Mit 70 immens viele Ideen – vom Kopf bis zur Sohle, sogar den Hessentag will er 2020 nach Iseborsch hole. Viele Glück und alles Gute wünsch ich diesen beiden, deshalb kurz und knapp – mer kann se gut leiden“, sagte der Protokoller. Horst und Holger Knippel brachten dann als Gesangsduo so richtig Stimmung in den Saal, ließen mal die Hände zum Himmel erheben um dann wieder fröhlich schunkeln. Viel Beifall gab es für das Tanz-Duo Nadine Isa und Myschella Kern, dann wollte Horst Knippel als Astronaut in der Bütt von seinen amourösen Abenteuern im Weltraum berichten. Doch trotz vieler helfender Hände gelang es nicht, den Raumanzug überzustreifen. So hielten einfach vier Elferrats-Mitglieder den Raumanzug als Kulisse bei seiner Rede in der Bütt.

Watzedonier-Garde, Aliens und Männerballett

Von der Venus über den Mars und auf dem Rückweg noch schnell einmal bei Frau Luna einen Halt eingelegt, kehrte der Weltraumfahrer mit der Erkenntnis zurück: „Was soll ich auf dem Mars oder auf dem Mond, ich bin doch hier auf Erden an mei Gerti gewohnt.“ Begeisternd war wieder einmal die Show der Gymnastinnen der TSG Neu-Isenburg, die nur so über die Bühne wirbelten. Als Karlchen erfreute Manfred Locher von der Freiwilligen Feuerwehr Dreieichenhain die Narren in der Bütt und Katja Gaul berichtet von ihren Erlebnissen beim Karneval in Rio. Großen Beifall erhielt der Showtanz der Watzedonier-Garde mit „Alien“ Andrea Christ. Problemschläfer Andreas Kraus ließ wahrlich niemanden einschlafen: Die sechs Weltraum-Erscheinungen des Männerballetts rissen dann die Gäste noch einmal von den Stühlen.