Keine Nachwuchssorgen bei den Winzern Neu-Isenburger feiern 27. Weinfest auf dem Rosenauplatz

Zur Eröffnung des Weinfests kamen erneut prominente Gäste (von links): Sarantis Biscas (Vorsitzende Ausländerbeirat), Ortsbürgermeister Detlef Mohr (Isenburg), Weinprinzessin Sina Hassel, Erster Stadtrat Stefan Schmitt, Zeichner Günter Sorger, Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner mit Tochter Katharina, hinten Weinhauer Karl Lielacher (Bad Vöslau). Foto: Postl

Neu-Isenburg (lfp) – Für die Neu-Isenburger zählt es zu den schönsten Festen der Stadt: Schon lange vor der Eröffnung des 27. Weinfests am Freitagabend waren nahezu alle Tische besetzt.

Erster Stadtrat Stefan Schmitt entsandte zunächst gemeinsam mit den Besuchern Genesungswünsche in Form eines großen Applauses an den sich noch im Krankenhausen befindlichen Bürgermeister Herbert Hunkel. Aus der Partnerstadt Bad Vöslau war wieder Stadtrat Karl Lielacher mit seinem Team dabei, und auch aus dem französischen Veauche war eine Abordnung mit erlesenen Weinen im Gepäck erschienen.

Bei der offiziellen Eröffnung wies die Rheinhessische Weinprinzessin Sina Hassel darauf hin, dass die Weinrebe eine der ältesten Kulturpflanze sei. Die Ursprungsgemeinde Neu-Isenburgs, das heute nur 650 Einwohner zählende Isenburg im Westerwald, war mit einer 19-köpfigen Gästegruppe zur Eröffnung gekommen und sang zur Begrüßung ihr Heimatlied. Der Zeichner Günter Sorger überreichte Stefan Schmitt eine Zeichnung der „Isenburg“ als Gastgeschenk.

Warteliste für Weinstände

Die meisten sind von Beginn an mit dabei, so wie die Vertretung aus der österreichischen Partnerstadt Bad Vöslau. Maria Haarhofer, Andrea Ebert sowie Stadtrat und selbst Weinhauer Karl Lielacher waren wieder in Neu-Isenburg. Auch die Gäste aus der französischen Partnerstadt Veauche zeigen verstärkte Präsenz. „Diesmal ist die ganze Familie bei mir“, berichtete Gastgeberin Margit Emde vom Verein für Europäische Partnerschaften.

Der Landwirt Guido D’Antonio hatte während eines Seminars in Holland die Winzertochter Claudine Clair kennengelernt – und war mit ihr nach Frankreich gezogen. Jetzt ist er Winzer und produziert mit seiner Frau auf der Maison J.B. Clair erlesene Tropfen und Sekt. „Wir müssen ja erst am späten Nachmittag hier sein, dann bin ich vormittags mit allen unterwegs“, beschrieb Margit Emde den Tagesablauf für Guido, Claudine und ihre Kinder Youri, Clovis und Ulysse.

Tochter führt Familienbetrieb weiter

Die Weinfeststände sind begehrt und es gibt eine entsprechende Warteliste, sollte mal einer nicht mehr kommen wollen – oder können. „Auch Weingutbesitzer werden älter und nicht immer gibt es eine Nachfolge. Aber da haben wir ganz großes Glück“, sagte Hans-Helmut Boxheimer und deutete auf seine Tochter im Hintergrund. Diese verfügt über ebenso viel Fachwissen wie der Papa: Kürzlich hat die engagierte Winzertochter nämlich erfolgreich ihre Prüfung als Technikerin für Weinbau und Önologie abgelegt. Den Familienbetrieb St. Michaelshof möchte sie weiterführen. Auf einem eigenen Grundstück hat sie ihre Wunschrebsorte angebaut und auch den Wein selbst gekeltert. Auf dem Weinfest in Neu-Isenburg präsentiert sie nun den Jungfernwein „Jennifer“, den ersten Wein von einem jungen Weinberg.

Ähnlich auch die Situation beim Weinbauer Hubertus Nowicki, der mit Melanie und Stephan Grindel entsprechende Partner gefunden hat. Damit es auch in der Zukunft mit dem Weinbau weitergeht, hat hier Carolina Grindel ein Weinbau-Studium aufgenommen und ebenfalls erfolgreich abgeschlossen. Mit ihrem Weinlabel „Filia“ präsentiert die junge Winzerin ebenfalls einen köstlichen Tropfen. „Für mich ist das Weinfest das schönste Fest in der Stadt. Hier kann man alleine herkommen und kann sicher sein, immer bekannte Gesichter zu treffen“, beschrieb Gudrun Litzenberger die Atmosphäre des Neu-Isenburger Weinfestes, das noch bis einschließlich nächsten Sonntag auf dem Rosenauplatz stattfindet.

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